Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von bay.beng.Tigerfamily » Freitag 10. Februar 2012, 00:11

Servus miteinand, ich muss jetzt als Neuling einfach mal reinplatzen:

Sagt´s mal, sind wir hier in einem Playmobil-Forum oder einem Lego-Forum?
Weil ich les hier nur immer wieder “Lego ist toll” und “Playmobil ist blöd” und so ähnlich.

Also ich muss jetzt mal ne Lanze für Playmobil brechen:

In meinen 36 Lebensjahren hab ich nirgendwo in Deutschland (und Indien sowieso net) ein so perfektes Spielzeug wie Playmobil gefunden.

In meiner gesamten Kindheit Mitte 70er bis Ende 80er hab ich zu 90% nur Playmobil gespielt. Ich hatte mehrere Jahre hindurch ALLE Sets, die es in den jeweiligen Jahren gab. Die wenigen Versuche meiner Eltern, mit ein paar Duplo-, Lego- und Lego-Techniksets meine Playmobil-Begeisterung zu sabotieren, waren von totalem Misserfolg gekrönt und sie haben es dann schnell sein lassen, mir dieses schreckliche-hässliche-komische Legozeugs (noch schlimmer: Lego-Technik!) zu schenken.

Mein kleiner Sohn (aktuell 3 3/4 Jahre alt) sieht es offensichtlich genau wie ich: Playmobil ist einfach das schönste, beste und unkaputtbarste Spielzeug. Er hat mit 3 1/2 Jahren angefangen, Playmobil zu spielen, und tut das jeden Tag mit einer Hingabe und Sorgfalt, dass kein Zweifel über seine Abstammung besteht. Seine wenigen Duplo- und Legosets haben ihn nie wirklich interessiert.

Was an Playmobil seit knapp 40 Jahren so super ist?
- wunderschönes Design der gesamten Spielwelten, jedes Spielset lädt einfach sofort magisch zum Spielen und Mitträumen/-Fantasieren ein; ich frag mich immer, wie die Playmobil-Leute das machen, dass ihnen auch nach knapp 40 Jahren die immer neuen Ideen einfach net ausgehen
- weitestgehende Vermeidung von computerisierter Technik – wie wohltuend in unserer heutigen verwirrenden hochtechnologisierten Zeit, bei Playmobil kann das Kind noch Kind sein und sich in seiner Traum- und Spielewelt geborgen fühlen, ohne wie später in der Berufswelt auch immer nur Leistung zeigen zu müssen beim Basteln und Bauen und Konstruieren von Spielzeugwelten (wie bei Lego)
- immer wieder diese verblüffende Stabilität und Unkaputtbarkeit (das wär das ideale Spielzeug für die kinderreichen Familien bei der Verwandschaft drüben in Indien – leider halt dort nicht zu bekommen, und wenn, dann könnten sie´s nicht zahlen) – jedesmal zucke ich zusammen, wenn meinem kleinen Sohn Fahrzeuge und Gebäude beim aus-dem-Regal-Holen aus der Hand fallen und auf dem Zimmerboden aufklatschen oder wenn nachts ein Fahrzeug nach dem anderen (selbstverständlich rundherum im Bett aufgebaut, auch um uns Eltern herum!) beim im-Schlaf-Umdrehen runterfällt – aber bisher noch NIX kaputtgegangen, es is echt nicht zu glauben!
- kaum manipuliert durch Modeströmungen – der Zeitgeist kommt und geht, aber Playmobil bleibt ein fester Anker in der Brandung des Lebens, für Vater und Sohn und hoffentlich auch die Enkelkinder
- bei Supermarkt-Sonderangeboten und/oder gebraucht in ebay ist das absolut hochwertige (leider meist viel zu teure) Playmobil zu erschwinglichen Preisen zu bekommen – alleine im Weihnachtsrummel konnte ich 20-60%-Schnäppchen im Gesamtwert von über 600€ für mich äh meinen Filius ergattern (da freut sich das Jäger&Sammler-Herz)

Dagegen dieses schreckliche langweilige hässliche Legozeugs:
- minikleine an Hässlichkeit nicht zu überbietende Knöppel-Figuren ohne jeglichen Optik-Bezug zur Realität
- immer dieses grausige tagelange Zusammenbauen, das mich schon als kleines Kind genervt hat und jetzt meinen kleinen Sohn wieder genauso nervt – Mann, Vater&Sohn wollen 10% zusammenbauen und dann 90% spielen und net bauen-bauen-bauen, bis Groß und Klein die Lust vergeht!
- und zuguterletzt noch diese blödsinnigen Lizenzprodukte und unpassenden Serien, Ninyago, Star Wars, usw. Was haben die Macher denn für Minderwertigkeitskomplexe, dass sie Lego net einfach nur Lego sein lassen können?

Offensichtlich soll es Leute/Kinder geben (in meinem damaligen als auch heutigen Bekanntenkreis allerdings kaum vertreten), denen diese elende Lego-Bauerei und Knöppel-Steckerei gefällt. Soll es ihnen gefallen, Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, welches Playmobil-begeisterte Kind sich auch nur ein kleines bisschen für Lego interessieren könnte – zu unterschiedlich sind doch Playmobil und Lego von Optik und Konzept her: Mit Playmobil spielt und träumt man, mit Lego baut und bastelt man. Jedem das Seine.

Playmobil und Lizenzprodukte? Wer Star Wars oder Bob der Baumeister oder Pixar Cars will, der soll halt Star Wars oder Bob der Baumeister oder Pixar Cars kaufen – ich wüsste net, wass solche Kino-/Zeichentrick-Modeströmungen mit Playmobil zu tun haben. Wenn ich Playmobil kaufe, dann will ich Playmobil haben, und net Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg oder Hannah Montana oder sonstwas.

Playmobil soll mit dem Zeitgeist gehen (wie es in einigen völlig am Thema vorbeigeschriebenen Presseberichten zu lesen war) und sich zum Computer-ähnlichen animierten Hitech-Spielzeug wandeln, das net mal die eigene Kindheit überleben wird, geschweige denn bis zu den Enkelkindern halten kann? Gott bewahre!

Und die ach so entsetzlichen Umsatzeinbußen?
Naja, immerhin sprechen wir immer noch vom zweitgrößten Spielzeug-Seller Deutschlands, wenn ich die Presseberichte richtig gelesen habe.
Und es kaufen ja nicht weniger Leute Playmobil, sondern der Umsatz stieg durch die diesjährigen Preisnachlässe nur nicht so stark wie die letzten Jahre. Gottlob, dass wenigstens 1 Firma dieses Jahr also nicht nur in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, sondern dem Kunden auch ein bisschen Luft zum Überleben gelassen hat (durch die Preisnachlässe/Schnäppchenangebote)!

Überhaupt: Die besten Produkte stammen fast immer von Firmen, die mittlerweile pleite sind, mangelnder Umsatz/Profit scheint fast ein Gütesiegel für ein Produkt zu sein!
Beste Beispiele gibt´s dazu aus dem Automobilbereich: VW floriert mit seinen 08/15-Autos ohne Charme und Profil, aber Volvo, Chrysler, Landrover, Jaguar usw. gehen pleite, obwohl ihre Produkte absolut zu den besten und schönsten weltweit gehören (wir haben die letzten Jahrzehnte diese Erfahrung selbst immer wieder gemacht).

Ich kann den Playmobil-Leuten nur wünschen (hab ich denen neulich auch am Telefon gesagt):
- Bleibt so, wie ihr seid: Die Klassik-Bewahrer
- Lasst euch net irre machen durch Modeströmung hier und Eintagsfliege dort: Star Wars und Herr der Ringe und alle anderen Modeerscheinungen kommen und gehen (in regelmäßigen Perioden taucht das immer wieder auf und verschwindet wieder usw.), aber Playmobil bleibt – und zwar das Spielzeug von mir und meinem Sohn und unseren Enkelkindern usw.

Puh, jetzt hab ich mir etwas Luft verschafft, jetzt kann ich zufrieden ins Bett kriechen zu Frau und Kind –und all dem aufgetürmten Playmobil rundrum im und um´s Bett!

Servus

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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von roberto72 » Freitag 10. Februar 2012, 15:31

Ganz schön viel für einen Neuling :lol Playmobil macht hier keiner schlecht, nur werden hier auch mal Dinge kritisch beäugt. Willkommen im Forum ...

P.S.: OT aber weder Volvo noch Land Rover noch Jaguar sind pleite. Volvo gehört zu den absoluten Gewinner bei Neuzulassungen im Jahr 2011.
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von bay.beng.Tigerfamily » Samstag 11. Februar 2012, 09:48

roberto72 hat geschrieben:Ganz schön viel für einen Neuling :lol Playmobil macht hier keiner schlecht, nur werden hier auch mal Dinge kritisch beäugt. Willkommen im Forum ...

P.S.: OT aber weder Volvo noch Land Rover noch Jaguar sind pleite. Volvo gehört zu den absoluten Gewinner bei Neuzulassungen im Jahr 2011.
Da bist du aber schlecht informiert oder wir reden aneinander vorbei:
Volvo gibt es als eigenständiges/selbständiges Unternehmen schon lange nicht mehr! Die wurden vor vielen Jahren von Ford übernommen, ebenso wie Landrover und Jaguar vor einiger Zeit von Tata übernommen wurde (was mich jedesmal freut wenn ich daran denke: Erst übernehmen vor 100 Jahren die Engländer als Kolonialmacht ganz Maha-Bharat=Groß-Indien, und jetzt übernehmen - als moderne Form der Kolonialisierung - die Inder England, zumindest im Automobilbereich: Alle wichtigen englischen Marken fest in indischer Hand, wie geil ist das denn! :klatsch2 ).
Und Chrysler wurde im europäischen Markt von Fiat übernommen (konnten ja wenigstens noch ihrem amerikanischen Markt retten mittels dieses amerikanischen pseudo-"ich-bin-nicht-pleite"-Insolvenzgesetzparagraf, der einer Pleite gleich kommt), zu sehen unter anderem daran, dass bei Chrysler-Neufahrzeugen alle Chrysler-Embleme gegen Lancia-Embleme ausgetauscht wurden. Und zu spüren am jetzt völlig verkommenden Ersatzteilservice und astronomischen Mondpreisen!

Zurück zum Thema Playmobil:
Möge es Playmobil niemals so ergehen (auch wenn die Medien die 0,4 % Umsatzrückgang als erstes Anzeichen dafür wohl gerne werten würden)!
Man stelle sich mal vor, Playmobil würde irgendwann mal von Mattel - oder das schlimmste Szenario - von Lego übernommen werden!
:staun1
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von roberto72 » Samstag 11. Februar 2012, 10:20

Normal sollte man auf sowas nicht eingehen, aber wenn man persönlich wird :pfeif .... Von deinen genannten Firmen ist niemand "PLEITE". Ford hat in den 90iger Jahren unter dem Namen PAG mehere Luxus Automarken aufgekauft und wollte sich in diesem Segment breiter aufstellen, darunter Aston Martin, Volvo, Jaguar und Land Rover. Die Gewinne waren aber Ford zu gering, die Marken wurden nur stiefmütterlich behandelt und im Zuge der ersten Finanzkrise brauchte Ford dringend Geld (wie auch General Motors) und hat all diese Unternehmen wieder verkauft. Pleite ist keiner von denen und wie erwähnt war z.B. Volvo einer der erfolgreichsten Autohersteller in 2011. Auch bei Land Rover/Jaguar laufen die Geschäfte besser als je zuvor. Einfach mal googlen.... :kavalier

Genug OT, die 0,4 % Rückgang sind ja zumindest erklärbar. Ich glaube playmobil geht einen richtigen Weg mit den elektronischen Produkten. Muss aber aufpassen das die Qualität nicht auf der Strecke bleibt. Mein Sohn hat gerade die 5151 den Explorer bekommen und das ist echt keine playmobil Qualität.
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von Playmoline » Samstag 11. Februar 2012, 15:38

bay.beng.Tigerfamily hat geschrieben:Soll es ihnen gefallen, Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Ich dachte, dass wir das Stadium Glaubenskriege längst hinter uns gelassen hätten... :gruebel

Zurück zur sachlichen Diskussion:
In irgendeinem Neuheiten-Strang (oder war es sogar hier?) wurde ein Interview verlinkt, in dem es um die Spielzeugvorlieben in verschiedenen Ländern ging und das fand ich tatsächlich interessant. Offensichtlich ticken die deutschen Eltern anders - hier wird Holzspielzeug bevorzugt und wenn doch Plastik, dann eben Lego und/oder Playmobil als Qualitätsspielzeug. Lizenzware spielt kaum eine Rolle, aber Starter-Sets, die man mit vielen Ergänzungspakten erweitern kann, sind sehr beliebt.
Und da sowohl Lego als auch Playmobil international verkaufen, sind die Lizenzangebote von Lego sinnvoll und auch die Fertigteile von Playmobil. Das was wir toll finden, die Starter-Sets und Ergänzungspakete, finden eben auch nur wir toll (und davon will ich mich gar nicht ausnehmen).

Was ich bei meinen beiden Kindern (5 und 2 Jahre alt) festgestellt habe, ist folgendes:
Playmobil 1.2.3 ist für unseren Sohn zu langweilig und eindimensional. Er fliegt auf Lego Duplo und das bekommt er auch. Er interessiert sich natürlich für das Playmo seiner Schwester, aber ist in seiner Feinmotorik noch nicht soweit, dass beide damit zusammen spielen können, ohne dass unsere Tochter bzw. ich hinterher alles wieder neu aufbauen muss (natürlich hat auch er ein paar normale Playmosachen, aber Duplo passt für ihn einfach besser).
Unsere Tochter dagegen ist ein Rollenspiel-Kind durch und durch - ideale Zielgruppe also. Aber: Die letzten beiden heiss gewünschten Anschaffungen (Krankenhaus und Prinzessinnenschloss) stehen aufgebaut rum und mehr nicht. Das ist uns davor mit dem Reiterhof auch passiert (der musste ebenfalls dringend sein, weil sie reitet). Die Teile waren teuer und nehmen viel Platz weg. Was sie sehr interessiert, ist unsere kleine mittelalterliche Steck-Stadt, die wir nach und nach aufbauen...
Nun steht der neue Reiterhof an und vielleicht probiere ich bei ihr noch das neue Puppenhaus aus (steht eh im Keller) oder auch das Einfamilienhaus. Aber wenn das ebenfalls nicht bespielt wird, gebe ich es bei aller Liebe zu Playmobil auf. :wein
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von bay.beng.Tigerfamily » Samstag 11. Februar 2012, 15:41

@ Roberto: Mit 18 Jahren Autosammel-Erfahrung (und zwar ECHTE, keine Modellautos) möchte ich jetzt hier ausnahmsweise mal nicht über Autos diskutieren (würden die Mods bestimmt auch net lange dulden).
Jedenfalls sind ALLE genannten Automarken KEINE selbständigen Marken mehr, sondern von ANDEREN Autoherstellern eingekauft => fremdbestimmt (bei Chrysler is das auch optisch zu sehen: Chrysler-Embleme weg, Lancia-Embleme hin).

Und ob du das nun pleite nennst oder "nur einen erfolgreichen Weiterverkauf": Wenn auf den Playmobil-Packungen einmal Lego-Embleme drauf wären, dann wäre das für mich der Anfang vom Ende, egal ob die Firma freiwillig oder unfreiwillig bzw. mit schwarzen Zahlen oder als Pleitegeschäft weiterverkauft wurde.
Ein florierendes Unternehmen würde wohl keiner an die Konkurrenz weiterverkaufen, egal ob nun Playmobil oder Chrysler oder Jaguar.
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von Zilli » Samstag 11. Februar 2012, 16:00

Als VW-Konzernangehöriger würde mir dieser Satz nicht mal mehr als ein kaltes Lächeln über das Gesicht huschen lassen:
bay.beng.Tigerfamily hat geschrieben:Beste Beispiele gibt´s dazu aus dem Automobilbereich: VW floriert mit seinen 08/15-Autos ohne Charme und Profil.
Ist irgendwie wie mit McDonalds, keiner geht hin und die machen Millionenumsätze oder mit langen Unterhosen, keiner trägt die und trotzdem sind die immer ausverkauft. Naja, Spielzeuge mit Noppen sind ja auch gesucht, obwohl hier kaum einer was davon kauft.

Aber schnell zurück zum Thema:

Erst vor kurzem tauchte doch der Film von Playmobil bei Youtube auf, den habe ich in meiner 11 jährigen Playmobil Karriere noch nie gesehen gehabt. Da wird ziemlich viel über den Erfinder des Figurensystems Hans Beck berichtet und er kommt auch oft selbst zu Wort. Ich glaube der Film ist von 1996. Nun berichtet der seelige Herr Beck in dem Film darüber, warum er keine Gewalt dargestellt wissen möchte und auch Herr Brandstätter kommt zu Wort und unterschreibt diesen Anspruch. Irgendwie spricht er da über Science Fiction und das ja immer mit Gewalt verbunden wäre und es deshalb nie von Playmobil als Thema kommen würde. Hmmm, nun ist Herr Beck über ein Jahr tot und irgendwie kommt ein "Gruselthema" (wenn man die beiden so reden hört) nach dem anderen raus.

Also ich weiß ja nicht....werden wir jetzt doch innovativer...oder wie soll ich sagen? Zeitgerechter!?! Oder war da Herr Beck der Stopper oder zumindestens dessen Vertrag?

Wie auch immer wird die Zeit es zeigen.

Gruß

Zilli
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von El Lobo » Samstag 11. Februar 2012, 17:25

Ich bin gerade auf eure hitzige Diskussion hier gestoßen , und muß aus eigener Erfahrung mit mehreren kleinen Kindern sagen : Würde Playmobil nicht mit der Zeit gehen , also keine Filmthemen wie Star Wars , Fluch der Karibik und Agentenaction , und ähnliches aufgreifen , dann würde sich meiner Beobachtung nach kaum ein Kind für das langweilige Stell-hin-und-verstaub-Spielzeug interessieren !
Hand auf`s Herz , die Zeiten in denen man Kinder mit den alten ewig gleichen Sachen begeistern könnte sind lang vorbei !
Heutige Kinder wollen Up-to-date sein , Elektronik muß dabei sein genauso wie ein Bezug zu Themen die im Kino oder Fernsehen aktuell sind .
Träumen von und mit alten Dingen ist gut und schön , aber wenn die kleinen ( und natürlich großen ) Kinder nicht mitgerissen werden von den Spielmöglichkeiten wird wirklich auf kreative Systeme wie LEGO und dergleichen umgestiegen .
In meinem Bekanntenkreis überwiegt bereits Lego !
Allein die Tatsache das beim Playmobilzug ja immer wieder viel zu schnell die Batterien leer sind weil alles zu groß und zu schwer dafür ist , hat eigentlich alle schon auf Lego umsteigen lassen.....

Wahrscheinlich kommt gleich heftiger Wiederspruch !

lg El Lobo
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von El Lobo » Samstag 11. Februar 2012, 17:38

dragonlord hat geschrieben: ...........Auch die Mammuts sind steif keine bewegliche beine etc.
Das ist zum Beispiel ein wesentlicher Grund , warum Playmobil nicht mehr ernst genommen wird von den modernen Kindern !

Was kann man denn schon mit diesen gehbehinderten Mammuts spielen (Im Gegensatz zum tollen Höhlenbären !!!)

Warum hat Playmobil hier nicht die bewährten Gelenke des alten großen Elefanten verwendet ?

Ewig schade , die Mammut's werden wohl im Geschäft bleiben - oder gleich nach dem Kauf auf dem Müll landen !

Solche Spielsachen sprechen vielleicht Dreijährige an . Mein Sohn hat die Mammut's jedenfalls nach einer kurzen Begutachtungsphase weggeworfen ! Neue Playmobiltiere wünscht er sich nach einer solchen Entäuschung nicht mehr !
Leider wieder ein kleiner Kunde weniger.......

Playmobil sollte da wirklich aufpassen !
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von bay.beng.Tigerfamily » Samstag 11. Februar 2012, 19:34

Zilli hat geschrieben:Als VW-Konzernangehöriger würde mir dieser Satz nicht mal mehr als ein kaltes Lächeln über das Gesicht huschen lassen:
bay.beng.Tigerfamily hat geschrieben:Beste Beispiele gibt´s dazu aus dem Automobilbereich: VW floriert mit seinen 08/15-Autos ohne Charme und Profil.
Ist irgendwie wie mit McDonalds, keiner geht hin und die machen Millionenumsätze oder mit langen Unterhosen, keiner trägt die und trotzdem sind die immer ausverkauft. Naja, Spielzeuge mit Noppen sind ja auch gesucht, obwohl hier kaum einer was davon kauft.
Ja, ist tatsächlich wie du sagst: "Alle" finden McDonalds und lange Unterhosen und langweilige VWs blöd, aber "jeder" kauft so was.
Warum?
Ich vermute mal: Weil langweilige, aber zweckmäßige Sachen nicht schön, aber praktisch sind (wie schnell mal bei McDonalds Pommes mampfen oder sich im Winter einfach wärmer fühlen als aufgestylte Leute mit Minirock/T-Shirt oder nen VW kaufen und fahren, weil jeder türkische Fähnchenhändler den Hof davon voll stehen hat (VW Sharan sind bei uns DIE Ausländer-Großfamilien-Kutschen, meine Schwester hat sich jetzt auch so einen gekauft, passt ja gut, ihr Mann is ja rumänischer EU-Bürger :wink ) und es an jeder Ecke ne (überteuerte) Werkstatt dafür gibt).

Ist doch ein weitverbreitetes Phänomen, dass die Leute nicht das machen/kaufen, was ihnen SELBST gefällt, sondern was den Nachbarn gefällt! :great


PS: Das mit der Argumentation der Playmobil-Leute, dass sie gegen ScienceFiction wegen dem darin enthaltenen Gewaltansatz sind, ist ja Käse, weil: Von Anfang an war die Westernwelt und die Ritterwelt eine der (3) Grundsäulen von Playmobil - und wo bitteschön ist denn noch so viel Blut geflossen wie im Wilden Westen und im Mittelalter!
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von bay.beng.Tigerfamily » Samstag 11. Februar 2012, 19:44

El Lobo hat geschrieben:Ich bin gerade auf eure hitzige Diskussion hier gestoßen , und muß aus eigener Erfahrung mit mehreren kleinen Kindern sagen : Würde Playmobil nicht mit der Zeit gehen , also keine Filmthemen wie Star Wars , Fluch der Karibik und Agentenaction , und ähnliches aufgreifen , dann würde sich meiner Beobachtung nach kaum ein Kind für das langweilige Stell-hin-und-verstaub-Spielzeug interessieren !
Hand auf`s Herz , die Zeiten in denen man Kinder mit den alten ewig gleichen Sachen begeistern könnte sind lang vorbei !
Heutige Kinder wollen Up-to-date sein , Elektronik muß dabei sein genauso wie ein Bezug zu Themen die im Kino oder Fernsehen aktuell sind .
Träumen von und mit alten Dingen ist gut und schön , aber wenn die kleinen ( und natürlich großen ) Kinder nicht mitgerissen werden von den Spielmöglichkeiten wird wirklich auf kreative Systeme wie LEGO und dergleichen umgestiegen .
In meinem Bekanntenkreis überwiegt bereits Lego !
Allein die Tatsache das beim Playmobilzug ja immer wieder viel zu schnell die Batterien leer sind weil alles zu groß und zu schwer dafür ist , hat eigentlich alle schon auf Lego umsteigen lassen.....

Wahrscheinlich kommt gleich heftiger Wiederspruch !

lg El Lobo
Du sprichst interessante Aspekte an.

- Wenn man so die Vorlieben deiner Kinder liest (fahren bis die Batterie leer ist usw.), dann scheint es tatsächlich, dass Playmobil das falsche Spielzeug für sie ist. Ich würde Dickies oder Maisto empfehlen, da is fast immer ne Batterie/n Akku drin und es fiept und kracht und klingelt was das Zeug hält; bis die Batterie leer ist - bei unseren Maisto und Dickies Fahrzeugen ist das - grad bei der Eiseskälte grad - im Außeneinsatz recht schnell, was meinen Sohn eher von Maisto und Dickies abschreckt als von Playmobil (die Batterien im Feuercode-Rätsel halten wohl jahrelang, schätz ich mal).

- "Die Kinder nicht mitgerissen werden": Meine Vater-Erfahrung ist die: Mein Sohn wird genau von dem mitgerissen, wovon sein Vater begeistert ist. Also liegt es ja an UNS Eltern, unsere Kinder für bestimmte Spielzeuge zu begeistern (ich werd´s für Lego NICHT machen :lmao )

- "Filmthemen aufgreifen": Okay, das tut Playmobil ja. Meine Frau und ich müssen schon schmunzeln, dass bei Playmobil oft Themen aufgegriffen werden (Dinowelt, Schatzräuber, Geisterpiraten,...), die fast 1:1 so fast tagtäglich auf Tele5 oder das Vierte oder sonstige "Trash-Sender" ( :bang1 ) zu sehen sind.
Gegen das "Aufgreifen bekannter TV/Kino-Themen" ist ja nichts einzuwenden. Aber Lizenzprodukte verstehe ich dagegen als identitätsverlierende Abkupferung.
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von bay.beng.Tigerfamily » Samstag 11. Februar 2012, 19:48

El Lobo hat geschrieben:
dragonlord hat geschrieben: ...........Auch die Mammuts sind steif keine bewegliche beine etc.
Das ist zum Beispiel ein wesentlicher Grund , warum Playmobil nicht mehr ernst genommen wird von den modernen Kindern !

Was kann man denn schon mit diesen gehbehinderten Mammuts spielen (Im Gegensatz zum tollen Höhlenbären !!!)

Warum hat Playmobil hier nicht die bewährten Gelenke des alten großen Elefanten verwendet ?

Ewig schade , die Mammut's werden wohl im Geschäft bleiben - oder gleich nach dem Kauf auf dem Müll landen !

Solche Spielsachen sprechen vielleicht Dreijährige an . Mein Sohn hat die Mammut's jedenfalls nach einer kurzen Begutachtungsphase weggeworfen ! Neue Playmobiltiere wünscht er sich nach einer solchen Entäuschung nicht mehr !
Leider wieder ein kleiner Kunde weniger.......

Playmobil sollte da wirklich aufpassen !
Ja, das mit den unbeweglichen Mammuts ist echt völlig unverständlich! Ein richtiger Rückschritt in die Steinzeit, buchstäblich! :respekt

Bei unserem Mammut haben wir´s ja noch gar net bemerkt, das Set ist noch MISB (mint-in-sealed-box), im Stadel gelagert (Kinderzimmer ist eh schon voll mit Playmobil).
Wenn ihr meint, dass man damit eh net gscheit spielen kann, dann lassen wir es am besten dort in MISB-Condition liegen und wertvoll werden... :rockcool

Wenn, wie du schreibst, all die Mammuts wohl im Geschäft bleiben, dann wird´s ja bald Mammuts im günstigen Ausverkauf geben: :great
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von El Lobo » Samstag 11. Februar 2012, 19:53

bay.beng.Tigerfamily hat geschrieben: Wenn ihr meint, dass man damit eh net gscheit spielen kann, dann lassen wir es am besten dort in MISB-Condition liegen und wertvoll werden...
Da wirst du wohl ewig warten können , aber jeder wie er glaubt..........
Übrigens liegt es NICHT an uns Eltern die Kinder für etwas zu begeistern . Unsere Kinder sind heuzutage schon mündig genug eigene Meinungen zu haben !
Zuletzt geändert von El Lobo am Samstag 11. Februar 2012, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von Playmo-family » Samstag 11. Februar 2012, 19:55

*******************Mod-Kommentar*******************

Ich verfolge gerade mal wieder eine interessante Diskussion.

ABER:

Der Thread drifftet immer weiter in den Off-Topic-Bereich.
:nana

Playmobil und Lego zu vergleichen ist ja noch OK, weil beide größtenteils die gleiche Zielgruppe haben.
Jetzt mit Auto-Diskussionen, wer welches Auto fährt, warum, weshalb und überhaupt - ist völlig irrelevant :brille

Bleibt also bitte beim eigentlichen Thema!

Vielen Dank!
:dank1

viele Grüße
Ute

P.S. Kommentar vor den letzten beiden Posts geschrieben....
*******************Mod-Kommentar - Ende *******************
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Re: Schrumpfender Umsatz: Playmobil in der Innovationsfalle

Beitrag von bay.beng.Tigerfamily » Samstag 11. Februar 2012, 20:04

El Lobo hat geschrieben:
bay.beng.Tigerfamily hat geschrieben: Wenn ihr meint, dass man damit eh net gscheit spielen kann, dann lassen wir es am besten dort in MISB-Condition liegen und wertvoll werden...
Da wirst du wohl ewig warten können , aber jeder wie er glaubt..........
Übrigens liegt es NICHT an uns Eltern die Kinder für etwas zu begeistern . Unsere Kinder sind heuzutage schon mündig genug eigene Meinungen zu haben !
Zu 1: Hm, wie lange denn? Ich schätze mal auf ca. 30 Jahre!? :gruebel
Zu 2: Vielleicht liegt´s ja am Alter der "Kinder"!? Erinnere mich daran, dass ich bis zum Alter von ca. 15 Jahre von dem, was meine Eltern machten, begeistert war, ab ca. 18 Jahre wurden meine Eltern plötzlich total schwierig ( :bang1 :lol ) und ich ging von da an meinen eigenen Weg.
Oder sind deine Kinder schon mit 5 so independent, dass Eltern und Kinder VERSCHIEDENES Spielzeug spielen? :wink

PS: Gewissermaßen hat selbstverständlich auch schon unser 3 3/4-Jähriger seine eigene Meinung: Er will immer Future Planet und Top Agents spielen, wo doch Vati die Steinzeit- und Schatzsuche-Welt so toll findet... :troest Wie gut, dass wir in der Piratenwelt und bei den Rallye-Fahrzeugen wieder einer Meinung sind... :hop
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