Die Handelsgilde Teil I Neue Märkte
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„Vater, du beschreibst ein Gesetz des Marktes. Man muss teurer verkaufen, als man einkauft...“ Harims ironische Worte verfehlten völlig ihre Wirkung, vielmehr steigerten sie die Wut des Schmiedes, „schnickschnack, sie bereichern sich an den Mühen anderer. Dies kann keine Arbeit für einen ehrlichen Menschen sein. Wenn dir das Schmiedehandwerk nicht gefällt, werde Bäcker oder Tischler. Das sind ehrbare Zünfte.“ „Und ich bleibe an einen Ort gebunden, bis ich alt und grau bin. Ich will etwas von der Welt sehen...“ „Daher weht also der Wind. Ist dir unser Heim nicht mehr gut genug, dass es dich nach draußen drängt?“ „Vater...“ „Keine Wiederrede. Mein Einverständnis wirst du nie bekommen.“ So sprach der Schmied und verließ wütend den Raum.
Schweigend hatten Lilian, Aera und Lisan den Disput zwischen Harim und Ras verfolgt. Nun wandte sich der älteste Sohn des Schmiedes verständnissuchend an seine Mutter. Voll Kummer sah Lilian Harim an, „dein Vater meint es sicherlich nicht böse, er sorgt sich um dich. Aber wenn du reisen willst, dann schließ dich dem Wolfsorden an. Dieser besitzt noch immer die Hochachtung deines Vaters. Dabei wird er sich dir nicht widersetzen.“ „Die Wölfe sind faul und träge geworden“, widersprach Harim seiner Mutter. „Princeps Pardium ruht sich auf den Erfolgen vergangener Jahre aus. Ihre Schulen werden von immer weniger Schülern besucht. Wer es sich leisten kann, besucht die Akademien der Handelsmeister. Kaum ein Ordensbruder verläss noch seinen Orden, um eine andere Stadt oder gar ein anderes Königreich aufzusuchen. Nein, das ist nicht das, was ich mir für meine Zukunft wünsche.“
Lilian seufzte, „ich werde mit deinem Vater reden, aber ich verspreche dir nichts.“ „Danke, das ist mehr, als ich zu hoffen wagte.“ Lilian folgte ihrem Mann in die Schmiede. Dorthin hatte er sich zurückgezogen und versuchte, seinen Ärger in sinnvolle Arbeit umzuwandeln. Jeder Schlag, den er auf das glühende Eisen ausführte, verschaffte ihm ein wenig Erleichterung. Als er seine Frau kommen sah, ahnte er bereits die folgende Diskussion, und so tauchte er sein Werkstück ins Wasser. Wohl wissend, dass es nach dem Gespräch mit Lilian eh ausgekühlt wäre.
Das Gespräch zwischen den Eheleuten dauerte lang an, doch letztlich konnte Lilian Ras von Harims Argumenten überzeugen. Am nächsten Morgen rief Ras seinen ältesten Sohn zu sich in die Schmiede und teilte ihm ihre Entscheidung mit, „deine Mutter hat mich überzeugt, dass du ein wohlgeratener Sohn bist. Wir haben unser bestes gegeben, dich zu einem ehrlichen und guten Menschen heranzuziehen. Deshalb wollen wir deinem Wunsch entsprechen und geben dir unser Einverständnis und unseren Segen mit auf deinem Weg zum Handelsmeister.“ Überglücklich umarmte Harim seinen Vater.
Bereits eine Stunde später konnte Ras seinen Sohn im weißen Gewand der Handelsgilde bewundern. Deutlich war auf Harims Brust das große Kreuz zu erkennen, seit vielen Jahren war es als Zeichen der Händler bekannt. Es erinnerte an den Großen Bazar, der an der Kreuzung zwischen der Großen und der Kleinen Handelsstraße lag. Dort wurde einst der Grundstein für die mächtige Organisation der Kaufleute gelegt.
Ras nahm Abschied von seinem ältesten Sohn. Er wusste, dass Harim seinem Wunsch gemäß in die Fernen Landen aufbrechen würde. Ihr Abschied verlief schweigend. Während der Fahrt zur Stadt hatten Vater und Sohn Zeit genug gehabt, um über alles zu reden und sich voneinander zu verabschieden. Ein fester Händedruck reichte nun.
Dennoch war Ras Herz schwer, und er seufzte, als sich das Tor des Handelskontors hinter ihm schloss. Wenigstens konnte sein Sohn lesen und schreiben. Vielleicht würde er sich dieser Fähigkeiten erinnern und ab und an einen Brief an seine Eltern schreiben. Ein letztes Mal drehte Ras sich zum Kontor um und lächelte seinem Sohn zu, dann bestieg seinen Karren und fuhr zurück zur Schmiede.
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung folgt ...
- playmobilas
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- Registriert: Dienstag 26. Juni 2007, 09:53
Re Wow
Ja, wirklich, du übertriffst dich mal wieder selbst! Und das ist bestimmt nicht leicht, so hoch, wie du die Meßlatte schon gesetzt hast!playmobilas hat geschrieben:Das Gildehaus ist der Wahnsinn.
Ich wünschte ich hätte mal so gute Ideen.
festi
festi,
König der Zwerge
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