Die Handelsgilde Teil II - Neue Freunde

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Vauban
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:18

Harim hatte seine Familie versprochen, mit ihnen weiter ins Landesinnere zu reisen. So machten sie sich gemeinsam mit Chezara und Karabas am nächsten Morgen auf nach Siebenbrunnen, der Hauptstadt des Fernen Landes. Während sie der Kleinen Handelsstraße folgten, grübelte Ras vor sich hin. Harim erkannte, dass seinen Vater etwas auf dem Herzen lag. Schließlich platzte es aus Ras heraus, „wie konnte Saradim die Blaue Oase in seine Gewalt bekommen? Wieso hat der Rat der fünf Weisen nicht eingegriffen?“
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:19

Harim staunte über die Frage seines Vaters und zögerte, und so übernahm Karabas die Antwort, „der Rat ist schwach und träge geworden. Den Königreichen gegenüber wird der Schein gewahrt, dass der Rat für das gesamte Reich des Morgens spricht, aber in Wirklichkeit beschränkt sich seine Macht nur noch auf die Stadt Siebenbrunnen, und jede Stadt macht ihre eigene Politik.“ Karabas zuckte unschlüssig mit den Schultern, „wen interessierte es? Die Städte kannten wenig Sorgen und Nöte seit dem Umsturz. Die Erträge waren gut, niemand musste hungern oder dürsten. Verbrechen wurden selten, ein Mord – undenkbar!“ Karabas schüttelte energisch den Kopf, dann fuhr er fort. „Saradim nutzte dies aus. Er organisierte die wenigen Unzufriedenen und schürte den Neid. Wenn es dem Esel zu gut geht, läuft er in die Wüste, um das schmackhaftere Gras hinter der Düne zu fressen.“
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:20

„Auch wenn die Blaue Oase unter die Herrschaft des Rates fiel, so hat er sich nie um unsere Belange gekümmert. Wir waren nur ein paar Bauern. Dadurch haben sie Saradims Aufstieg erleichtert. Als sie endlich reagierten, war es bereits zu spät. Saradim war in der Zwischenzeit so mächtig geworden, dass er die Kleine Handelsstraße nach Norden kontrollierte. Ohne ihm Tribut zu zahlen, konnte niemand mehr die Straße benutzen. Ein halbherziger Versuch des Rates, Saradims Palast einzunehmen, bezahlten sie mit dem Tod von dreissig Soldaten.“
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:20

Karabas seufzte, „danach ignorierten sie den König der Diebe einfach. Wer mit den Königreichen Handel treiben wollte, sollte selbst für seinen Schutz sorgen. Als dann aber die Händler ausblieben, suchte Saradim nach neuen Einnahmequellen. Noch immer verfügte er über hervorragende Verbindungen in alle Städte. Das Verbrechen blühte mit einem Mal auf. Gegen einen Teil der Beute bot er Räubern und Mördern Unterschlupf in seinem Palast.“
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:21

„Seine Anhängerschaft wuchs rasch an, den die Gefahr, für ein Verbrechen sühnen zu müssen, wurde kleiner und kleiner. So bekam er den Beinamen „der König der Diebe“. Wer weiß, welche Pläne er noch weiter verfolgt hätte, wenn Merchan ihn nicht gestoppt hätte.“ „Merchan genießt bei den Bewohnern der Blauen Oase großes Ansehen“, stellte Ras fest. Harim nickte und beeilte sich zu antworten, „ja, die Menschen verehren ihn für seinen Mut und seine Großzügigkeit.“ „Großzügigkeit „, wiederholte Ras sinnierend, „oder machtpolitisches Kalkül“, murmelte er leise in seinen Bart, so dass sein Sohn und die Anderen es nicht hören konnten.
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:22

„Auch in Siebenbrunnen gilt Merchan als ehrbarer Geschäftsmann“, fügte Harim noch mit einem Seitenblick zu seinem Vater hinzu. „Er zahlt stets die Preise, die die Handwerker und Bauern für ihre Waren verlangen. Er feilscht nicht.“ „Soso“, Ras hatte den Wink seines Sohnes sehr wohl verstanden. „Nun ja, er weiß, dass er die Waren in den Königreichen für das Doppelte wieder verkaufen kann“, antwortete er lakonisch. Ärger huschte über Harims Gesicht, doch er schwieg. Irgendwann, so war er sich sicher, würde auch sein Vater einsehen, dass die Händler der Gilde keine Verbrecher waren.
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:22

Gegen Nachmittag erreichte die kleine Reisegruppe Djaf’el’Harib, wie die Stadt Siebenbrunnen in der Alten Sprache genannt wurde. Bereits aus der Ferne konnten die Reisenden die gewaltigen Kuppeldächer der Stadt erkennen. Ras, der in seinem Leben bereits einige Städte gesehen hatte, musste eingestehen, dass unter diesen keine einzige wie Siebenbrunnen gewesen war. Sie passierten das große Tor und fuhren in die Stadt hinein. In der Nachmittagssonne erstrahlte die Stadt im hellen Glanz. Die weiß getünchten Hauswände, die vielen Verzierungen und Ornamente ließen zum ersten Mal das Gefühl des Fremden und Unbekannten in Ras aufkommen.
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:23

„Im Gegensatz zu den Märkten in den Königreichen findet der Handel hier nicht unter freiem Himmel statt“, erklärte Lisan, als sie durch die Straßen der Stadt fuhren. „Um die Menschen und die Waren vor der sengenden Hitze zu schützen, baute man die Ma’karas, die großen Markthallen. Ihr werdet überrascht sein. Ich sah bislang keine größeren Bauwerke, die nicht der Verteidigung dienten.“
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:24

Sobald die Menschen Harims Gewand, das ihn als Mitglied der Handelsgilde auswies, sahen, grüßten sie freundlich und winkten den Ankömmlingen fröhlich zu. Harim erwiderte diese Grüße stets mit einem Lächeln und führte seine Verwandte ohne Umwege zu einem großen Gebäude.
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:25

Vor dem riesigen Bauwerk angekommen stiegen sie aus der Kutsche. Sofort kam ein junger Mann herbeigeeilt und bot an, sich um die Tiere und den Wagen zu kümmern. „Keine Angst, wir können ihm vertrauen“, erklärte Harim, „er ist ein Mitarbeiter unseres Handelskontors.“ Beruhigt folgte Ras seinem Sohn. „Die Handelsgilde hat sich den hiesigen Verhältnissen angepasst und einen Teil der Ma’kara gemietet“, erklärte Harim weiter. Stolz fügte er noch hinzu, „die Geschäfte gehen so gut, dass wir planen, eine eigene Markthalle zu bauen.“
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:26

„Kommt mit und staunt!“ Mit einer einladenden Geste führte Harim seine Verwandten in die Halle. Ein lautes Stimmengewirr empfing die Besucher. Überall wurden die unterschiedlichsten Waren angeboten, es wurde gehandelt und gefeilscht. Dazwischen hörte man das Schnattern der Gänse und das Blöken der Schafe. Ungeachtet des Lärmes und des Gedränges führte Harim sie durch die gesamte Halle.
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:27

Schließlich erreichten sie in der Halle den Handelskontor. Einzig und allein an den aufgebrachten Kreuzen konnten die Frauen und Männer erkennen, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Auch hier herrschte ein unglaubliches Gedränge. Erst beim genaueren Hinsehen erkannte man die Uniformen der Gildehändler. Als diese Harim erkannten, machten sie so gut sie konnten eine schmale Gasse für ihn frei.
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:28

So erreichten sie einen großen Durchgang. Eine große zweiflüglige Tür verschloss ihn. Harim öffnete einen Flügel, so dass sie hindurch schlüpfen konnten. Auf der anderen Seite angelangt, ließ der Händler die Tür wieder ins Schloss fallen. Schlagartig verminderte sich der Lärm aus der Halle. „Die Tür ist aus Eichenholz. Merchan ließ das Holz aus dem Südreich kommen.“ Harim klatschte in die Hände und ein Diener erschien. „Wir sind durstig und hungrig und wollen uns von der Reise erholen!“
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:30

Sofort verschwand der Mann wieder. Harim führte seine Gäste weiter in den nächsten Raum hinein. Die Besucher staunten über die Reichtum, der sich ihren Augen bot. Plötzlich erschrak Lilian, als sie einen seltsamen Vogel mit prächtigen Federn sah. Beruhigend legte Lisan seine Hand auf die Schultern seiner Mutter.
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Beitrag von Vauban » Samstag 22. November 2008, 22:31

Rasch folgten sie den Anderen in den Salon. Gepolsterte Liegen und dicke Kissen luden zum Ausruhen ein. Nachdem sie Platz genommen hatten, sprach Harim „als ich zum ersten Mal die Ma’kara sah, ging es mir ebenso wie euch. Die vielfältigen Eindrücke erschlugen mich fast. Wenn wir gegessen und uns etwas ausgeruht haben, werde ich euch noch mehr von der Stadt zeigen.“ Er nickte dem Diener zu, und die Bediensteten brachten die Speisen und Getränke.

Fortsetzung folgt ...
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