Fredeswinds Märchenschatztruhe
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- Fredeswind
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Der alte Zauberer und seine Kinder (Ludwig Bechstein)
Der alte Zauberer und seine Kinder
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es lebte einmal ein böser Zauberer, der hatte vorlängst zwei zarte Kinder geraubt, einen Knaben und ein Mägdelein, mit denen er in einer Höhle ganz einsam und einsiedlerisch hauste. Diese Kinder hatte er, Gott sei's geklagt, dem Bösen zugeschworen. Seine schlimme Kunst übte er aus einem Zauberbuche, das er als seinen besten Schatz verwahrte.
Wenn es nun aber geschah, dass der alte Zauberer sich aus seiner Höhle entfernte und die Kinder allein in derselben zurückblieben, so las der Knabe, welcher den Ort erspäht hatte, wo der Alte das Zauberbuch verbarg, darin. Er lernte daraus gar manchen Spruch und manche Formel der Schwarzkunst. So lernte er selbst gar trefflich zaubern.
Weil nun der Alte die Kinder nur selten aus der Höhle ließ, und sie gefangen halten wollte bis zu dem Tage, wo sie dem Bösen zum Opfer fallen sollten, so sehnten sie sich um so mehr von dannen, berieten miteinander, wie sie heimlich entfliehen wollten.
Eines Tages nun, als der Zauberer die Höhle sehr zeitig verlassen hatte, sprach der Knabe: „Jetzt ist es Zeit, Schwesterlein! Der böse Mann, der uns so hart gefangen hält, ist fort. So wollen wir uns jetzt aufmachen und von dannen gehen, soweit uns unsere Füße tragen.“ Dies taten die Kinder, gingen fort und wanderten den ganzen Tag.
(frei nach Ludwig Bechstein)
Es lebte einmal ein böser Zauberer, der hatte vorlängst zwei zarte Kinder geraubt, einen Knaben und ein Mägdelein, mit denen er in einer Höhle ganz einsam und einsiedlerisch hauste. Diese Kinder hatte er, Gott sei's geklagt, dem Bösen zugeschworen. Seine schlimme Kunst übte er aus einem Zauberbuche, das er als seinen besten Schatz verwahrte.
Wenn es nun aber geschah, dass der alte Zauberer sich aus seiner Höhle entfernte und die Kinder allein in derselben zurückblieben, so las der Knabe, welcher den Ort erspäht hatte, wo der Alte das Zauberbuch verbarg, darin. Er lernte daraus gar manchen Spruch und manche Formel der Schwarzkunst. So lernte er selbst gar trefflich zaubern.
Weil nun der Alte die Kinder nur selten aus der Höhle ließ, und sie gefangen halten wollte bis zu dem Tage, wo sie dem Bösen zum Opfer fallen sollten, so sehnten sie sich um so mehr von dannen, berieten miteinander, wie sie heimlich entfliehen wollten.
Eines Tages nun, als der Zauberer die Höhle sehr zeitig verlassen hatte, sprach der Knabe: „Jetzt ist es Zeit, Schwesterlein! Der böse Mann, der uns so hart gefangen hält, ist fort. So wollen wir uns jetzt aufmachen und von dannen gehen, soweit uns unsere Füße tragen.“ Dies taten die Kinder, gingen fort und wanderten den ganzen Tag.
Zuletzt geändert von Fredeswind am Freitag 16. April 2010, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
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- Fredeswind
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Der alte Zauberer unbd seine Kinder (Ludwig Bechstein)
Als es nun gegen den Nachmittag kam, war der Zauberer nach Hause zurückgekehrt und hatte sogleich die Kinder vermisst. Alsobald schlug er sein Zauberbuch auf und las darin, nach welcher Gegend die Kinder gegangen waren, da hatte er sie wirklich fast eingeholt. Die Kinder vernahmen schon seine zornig brüllende Stimme und die Schwester war voller Angst und Entsetzen und rief: „Bruder, Bruder! Nun sind wir verloren. Der böse Mann ist schon ganz nahe!“
Da wandte der Knabe seine Zauberkunst an, die er aus dem Buche gelernt hatte. Alsbald wurde seine Schwester zu einem Fisch und er selbst wurde zu einem großen Teich, in welchem das Fischlein munter herumschwamm.
Wie der Alte an den Teich kam, merkte er wohl, dass er betrogen worden war, brummte ärgerlich: „Wartet nur, wartet nur, euch fange ich doch!“, und lief spornstreichs nach seiner Höhle zurück, ein Netz zu holen, um den Fisch darin zu fangen.
Wie er aber von hinnen war, wurden aus dem Teich und Fisch wieder Bruder und Schwester. Die bargen sich gut und schliefen aus. Am anderen Morgen wanderten sie weiter und wanderten wieder den ganzen Tag.
Als der böse Zauberer mit seinen Netzen an die Stelle kam, die er sich wohl gemerkt hatte, war kein Teich mehr zu sehen, sondern es lag eine grüne Wiese da, in der es wohl Frösche, aber keine Fische gab. Da wurde er noch zorniger als zuvor. Er warf sein Netz hin und verfolgte weiter die Spur der Kinder, die ihm nicht entging, denn er trug einen Zauberstab in der Hand, welcher ihm den richtigen Weg zeigte.
Da wandte der Knabe seine Zauberkunst an, die er aus dem Buche gelernt hatte. Alsbald wurde seine Schwester zu einem Fisch und er selbst wurde zu einem großen Teich, in welchem das Fischlein munter herumschwamm.
Wie der Alte an den Teich kam, merkte er wohl, dass er betrogen worden war, brummte ärgerlich: „Wartet nur, wartet nur, euch fange ich doch!“, und lief spornstreichs nach seiner Höhle zurück, ein Netz zu holen, um den Fisch darin zu fangen.
Wie er aber von hinnen war, wurden aus dem Teich und Fisch wieder Bruder und Schwester. Die bargen sich gut und schliefen aus. Am anderen Morgen wanderten sie weiter und wanderten wieder den ganzen Tag.
Als der böse Zauberer mit seinen Netzen an die Stelle kam, die er sich wohl gemerkt hatte, war kein Teich mehr zu sehen, sondern es lag eine grüne Wiese da, in der es wohl Frösche, aber keine Fische gab. Da wurde er noch zorniger als zuvor. Er warf sein Netz hin und verfolgte weiter die Spur der Kinder, die ihm nicht entging, denn er trug einen Zauberstab in der Hand, welcher ihm den richtigen Weg zeigte.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
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- schnoogebelz
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Märchen
Ui...! Dieses Märchen kenne ich auch noch nicht, Irmi
Der Anfang liest sich schon mal sehr spannend und die Bilder sind wie immer erste Sahne
Ich freue mich schon darauf, wenn es weiter geht
Viele Grüße,
Marco
Der Anfang liest sich schon mal sehr spannend und die Bilder sind wie immer erste Sahne
Ich freue mich schon darauf, wenn es weiter geht
Viele Grüße,
Marco
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
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Märchen
@baubob:
Gleich geht es weiter!
LG von der Märchenfee Fredeswind
schnoogebelz hat geschrieben:Ui...! Dieses Märchen kenne ich auch noch nicht, Irmi
Der Anfang liest sich schon mal sehr spannend und die Bilder sind wie immer erste Sahne
Ich freue mich schon darauf, wenn es weiter geht
Viele Grüße,
Marco
Gleich geht es weiter!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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- Fredeswind
- die Märchenfee
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Der alte Zauberer unbd seine Kinder (Ludwig Bechstein)
Als es Abend war, hatte er die wandernden Kinder beinahe wieder eingeholt. Sie hörten ihn schon schnauben und brüllen. Die Schwester rief wieder: „Bruder, Bruder! Jetzt sind wir verloren. Der böse Feind ist dicht hinter uns!“
Da sprach der Knabe wiederum einen Zauberspruch, den er aus dem Buche gelernt hatte. Da ward aus ihm eine Kapelle am Wegrand und aus dem Mägdlein eine schönes Altarbild in der Kapelle.
Wie nun der Zauberer an die Kapelle kam, merkte er wohl, dass er abermals geäfft war. Fürchterlich brüllend lief er um diese herum, durfte sie aber nicht betreten, weil das im Pakt der Zauberer mit dem Bösen stand, dass sie niemals eine Kirche oder Kapelle betreten durften.
„Darf ich dich auch nicht betreten, so will ich dich doch mit Feuer anstoßen und auch zu Asche brennen.!“, schrie der Zauberer und rannte fort, sich aus seine Höhle Feuer zu holen.
Während er nun fast die ganze Nacht hindurch rannte, wurden aus der Kapelle und dem schönen Altarbild wieder Bruder und Schwester. Auch am dritten Morgen wanderten sie weiter und wanderten den ganzen Tag, während der Zauberer, der einen weiten Weg hatte, ihnen auf's Neue nachsetzte.
Als er mit seinem Feuer dahin kam, wo die Kapelle gestanden hatte, stieß er mit der Nase an einen großen Steinfelsen, der sich nicht zu Asche verbrennen ließ. Dann rannte mit wütenden Sprüngen auf der Spur der Kinder weiter.
Da sprach der Knabe wiederum einen Zauberspruch, den er aus dem Buche gelernt hatte. Da ward aus ihm eine Kapelle am Wegrand und aus dem Mägdlein eine schönes Altarbild in der Kapelle.
Wie nun der Zauberer an die Kapelle kam, merkte er wohl, dass er abermals geäfft war. Fürchterlich brüllend lief er um diese herum, durfte sie aber nicht betreten, weil das im Pakt der Zauberer mit dem Bösen stand, dass sie niemals eine Kirche oder Kapelle betreten durften.
„Darf ich dich auch nicht betreten, so will ich dich doch mit Feuer anstoßen und auch zu Asche brennen.!“, schrie der Zauberer und rannte fort, sich aus seine Höhle Feuer zu holen.
Während er nun fast die ganze Nacht hindurch rannte, wurden aus der Kapelle und dem schönen Altarbild wieder Bruder und Schwester. Auch am dritten Morgen wanderten sie weiter und wanderten den ganzen Tag, während der Zauberer, der einen weiten Weg hatte, ihnen auf's Neue nachsetzte.
Als er mit seinem Feuer dahin kam, wo die Kapelle gestanden hatte, stieß er mit der Nase an einen großen Steinfelsen, der sich nicht zu Asche verbrennen ließ. Dann rannte mit wütenden Sprüngen auf der Spur der Kinder weiter.
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- Fredeswind
- die Märchenfee
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Der alte Zauberer und seine Kinder (Ludwig Bechstein)
Gegen Abend war er ihnen nun ganz nahe. Zum dritten Mal zagte die Schwester und gab sich verloren. Aber der Knabe sprach wieder einen Zauberspruch, den er aus dem Buche gelernt hatte.
Da ward er eine harte Tenne, darauf die Leute dreschen, und sein Schwesterlein in ein Körnlein verwandelt, das wie verloren auf der Tenne lag. Als der böse Zauberer herankam, sah er wohl, dass er zum dritten Mal geäfft war, besann sich aber nicht lange, lief auch nicht erst wieder nach Hause, sondern sprach auch einen Spruch, den er aus dem Buche gelernt hatte.
Da ward der Zauberer in einen Hahn verwandelt, der schnell auf das Gerstenkorn zulief, um es aufzupicken.
Aber der Knabe sprach auch noch einmal einen Zauberspruch, den er aus dem Buche gelernt hatte. Da wurde er schnell ein Fuchs, packte den Hahn, ehe er noch das Gerstenkorn aufgepickt hatte und biss ihm den Kopf ab. Da hatte der Zauberer, wie das Märlein, gleich ein Ende.
ENDE
Da ward er eine harte Tenne, darauf die Leute dreschen, und sein Schwesterlein in ein Körnlein verwandelt, das wie verloren auf der Tenne lag. Als der böse Zauberer herankam, sah er wohl, dass er zum dritten Mal geäfft war, besann sich aber nicht lange, lief auch nicht erst wieder nach Hause, sondern sprach auch einen Spruch, den er aus dem Buche gelernt hatte.
Da ward der Zauberer in einen Hahn verwandelt, der schnell auf das Gerstenkorn zulief, um es aufzupicken.
Aber der Knabe sprach auch noch einmal einen Zauberspruch, den er aus dem Buche gelernt hatte. Da wurde er schnell ein Fuchs, packte den Hahn, ehe er noch das Gerstenkorn aufgepickt hatte und biss ihm den Kopf ab. Da hatte der Zauberer, wie das Märlein, gleich ein Ende.
ENDE
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Märchen
Hallooooooooooooooo Irmi....
Wuuuuuuuuuuuuuunderschön!!!!!!
Dieses Märchen hatte ich nur noch ganz ganz schwach in Erinnerung....
Deine Darstellungen sind wieder ganz einmalig! Die Szene mit der Kapelle gefällt mit sehr gut, wirklich äusserst liebevoll gestaltet!
Die Märchen so zu sehen und zu lesen macht wirklich viel Freude!!!
Liebe Grüsse aus Helvetien
Erwinius
Wuuuuuuuuuuuuuunderschön!!!!!!
Dieses Märchen hatte ich nur noch ganz ganz schwach in Erinnerung....
Deine Darstellungen sind wieder ganz einmalig! Die Szene mit der Kapelle gefällt mit sehr gut, wirklich äusserst liebevoll gestaltet!
Die Märchen so zu sehen und zu lesen macht wirklich viel Freude!!!
Liebe Grüsse aus Helvetien
Erwinius
- GENERAL BRAGG
- Kommandeur, Army of Tennessee
- Beiträge: 1916
- Registriert: Freitag 4. Juli 2008, 18:48
Märchen
sehr spannend, beser als Hitchcock auf jeden fall
lg GB
Die Staaten des Südens auf Dein Gebot
erhoben sich aus Unterdrückung und Not,
geleitet durch Deine mächtige Hand,
preisen Millionen deinen Namen im Land.
erhoben sich aus Unterdrückung und Not,
geleitet durch Deine mächtige Hand,
preisen Millionen deinen Namen im Land.
- schnoogebelz
- Mega-Klicky
- Beiträge: 2230
- Registriert: Dienstag 18. September 2007, 14:54
Märchen
Hallo Irmi,
Vielen Dank für dieses tolle Märchen , dass ich bis dato noch nicht kannte
Die Bilder sind wie immer Top und auch die Präsentation ist dir wieder hervorragend gelungen
Ich freue mich schon auf das nächste Märchen
Du machst das Klasse
LG,
Marco
Vielen Dank für dieses tolle Märchen , dass ich bis dato noch nicht kannte
Die Bilder sind wie immer Top und auch die Präsentation ist dir wieder hervorragend gelungen
Ich freue mich schon auf das nächste Märchen
Du machst das Klasse
LG,
Marco
- Fredeswind
- die Märchenfee
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- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Märchen
@ erwinius: für dein Kompliment! Freut mich, dass die Märchen weiter gefallen.
@ General Bregg: Ich glaube mit Hitchcock wurden weder die Brüder Grimm noch Ludwig Bechstein jemals verglichen.
@ schnoogebelz: für dein großes Lob. Bei so vielen Märchen kein Wunder, dass hie und da mal ein unbekannteres auftaucht.
LG von der Märchenfee Fredeswind
@ General Bregg: Ich glaube mit Hitchcock wurden weder die Brüder Grimm noch Ludwig Bechstein jemals verglichen.
@ schnoogebelz: für dein großes Lob. Bei so vielen Märchen kein Wunder, dass hie und da mal ein unbekannteres auftaucht.
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Märchen
Ich reih' mich ebenfalls zu denen, die dieses Märchen nicht kennen. Aber es wurde wieder sehr schön ins Bild umgesetzt. Vielen Dank
Viele Grüße
Vauban
Viele Grüße
Vauban
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Märchen
Vauban hat geschrieben:Ich reih' mich ebenfalls zu denen, die dieses Märchen nicht kennen. Aber es wurde wieder sehr schön ins Bild umgesetzt. Vielen Dank
Viele Grüße
Vauban
Man kann ja nicht immer nur gängige Märchen bringen, das wird ja sonst langweilig.
LG von der Märchenfee Fredeswind
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
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- Fredeswind
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- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
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Rapunzel (Brüder Grimm)
Rapunzel
(frei nach den Brüdern Grimm)
Es war einmal ein Mann und eine Frau, die wünschten sich schon lange vergeblich ein Kind. Endlich machte sich die Frau Hoffnung, der liebe Gott werde ihren Wunsch erfüllen.
Die Leute hatten in ihrem Hinterhaus ein kleines Fenster, daraus konnte man in einen prächtigen Garten sehen, der voll der schönsten Blumen und Kräuter stand.
Er war aber von einer hohen Mauer umgeben und niemand wagte hineinzugehen, weil er einer Zauberin gehörte, die große Macht hatte und von aller Welt gefürchtet ward.
Eines Tages stand die Frau an diesem Fenster und sah in den Garten hinab, da erblickte sie ein Beet, das mit den schönsten Rapunzeln bepflanzt war. Sie sahen so frisch und grün aus, dass sie lüstern ward und das größte Verlangen empfand, davon zu essen.
Das Verlangen nahm jeden Tag zu und da sie wusste, dass sie keine davon bekommen konnte, so viel sie ganz ab, sah blass und elend aus.
(frei nach den Brüdern Grimm)
Es war einmal ein Mann und eine Frau, die wünschten sich schon lange vergeblich ein Kind. Endlich machte sich die Frau Hoffnung, der liebe Gott werde ihren Wunsch erfüllen.
Die Leute hatten in ihrem Hinterhaus ein kleines Fenster, daraus konnte man in einen prächtigen Garten sehen, der voll der schönsten Blumen und Kräuter stand.
Er war aber von einer hohen Mauer umgeben und niemand wagte hineinzugehen, weil er einer Zauberin gehörte, die große Macht hatte und von aller Welt gefürchtet ward.
Eines Tages stand die Frau an diesem Fenster und sah in den Garten hinab, da erblickte sie ein Beet, das mit den schönsten Rapunzeln bepflanzt war. Sie sahen so frisch und grün aus, dass sie lüstern ward und das größte Verlangen empfand, davon zu essen.
Das Verlangen nahm jeden Tag zu und da sie wusste, dass sie keine davon bekommen konnte, so viel sie ganz ab, sah blass und elend aus.
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- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
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Rapunzel (Brüder Grimm)
Da erschrak der Mann und fragte: „Was fehlt dir liebe Frau“ „Ach!“, antwortete sie, „wenn ich keine Rapunzeln aus dem Garten hinter unserem Hause zu essen kriege, so sterbe ich.“
Der Mann, der sie lieb hatte dachte: „Eh du deine Frau sterben lässest, holst du ihr von den Rapunzeln. Es mag kosten, was es will.“
In der Abenddämmerung stieg er also über die Mauer in den Garten der Zauberin.
Er stach in aller Eile eine Handvoll Rapunzeln und brachte sie seiner Frau.
Sie machte sich sogleich Salat daraus und aß ihn voller Begierde auf. Sie hatten ihr aber so gut, so gut geschmeckt, dass sie den andern Tag noch dreimal soviel Lust bekam.
Sollte sie Ruhe haben, so musste der Mann noch einmal in den Garten steigen. Er machte sich also wieder in der Abenddämmerung wieder hinab. Als er aber herabgeklettert war, erschrak er gewaltig, denn er sah die Zauberin stehen.
„Wie kannst du es wagen“, sagte sie mit zornigem Blick, „in meinen Garten zu steigen und wie ein Dieb mir die Rapunzeln zu stehlen. Das soll dir schlecht bekommen!“ „Ach“, antwortete er, „lasst Gnade vor Recht ergehen. Ich habe mich nur aus Not entschlossen: meine Frau hat Eure Rapunzeln aus dem Fenster erblickt und empfindet ein so großes Gelüste, dass sie sterben würde, wenn sie nicht davon zu essen bekäme.“
Da ließ die Zauberin in ihrem Zorne nach und sprach zu ihm: „Verhält es sich so, wie du sagst, so will ich dir gestatten, Rapunzeln mitzunehmen, so viel du willst. Allein ich mache eine Bedingung: du musst mir das Kind geben, das dein Frau zu Welt bringen wird. Es soll ihm gut gehen und ich will für es sorgen wie eine Mutter.“ Der Mann sagte in der Angst alles zu.
Der Mann, der sie lieb hatte dachte: „Eh du deine Frau sterben lässest, holst du ihr von den Rapunzeln. Es mag kosten, was es will.“
In der Abenddämmerung stieg er also über die Mauer in den Garten der Zauberin.
Er stach in aller Eile eine Handvoll Rapunzeln und brachte sie seiner Frau.
Sie machte sich sogleich Salat daraus und aß ihn voller Begierde auf. Sie hatten ihr aber so gut, so gut geschmeckt, dass sie den andern Tag noch dreimal soviel Lust bekam.
Sollte sie Ruhe haben, so musste der Mann noch einmal in den Garten steigen. Er machte sich also wieder in der Abenddämmerung wieder hinab. Als er aber herabgeklettert war, erschrak er gewaltig, denn er sah die Zauberin stehen.
„Wie kannst du es wagen“, sagte sie mit zornigem Blick, „in meinen Garten zu steigen und wie ein Dieb mir die Rapunzeln zu stehlen. Das soll dir schlecht bekommen!“ „Ach“, antwortete er, „lasst Gnade vor Recht ergehen. Ich habe mich nur aus Not entschlossen: meine Frau hat Eure Rapunzeln aus dem Fenster erblickt und empfindet ein so großes Gelüste, dass sie sterben würde, wenn sie nicht davon zu essen bekäme.“
Da ließ die Zauberin in ihrem Zorne nach und sprach zu ihm: „Verhält es sich so, wie du sagst, so will ich dir gestatten, Rapunzeln mitzunehmen, so viel du willst. Allein ich mache eine Bedingung: du musst mir das Kind geben, das dein Frau zu Welt bringen wird. Es soll ihm gut gehen und ich will für es sorgen wie eine Mutter.“ Der Mann sagte in der Angst alles zu.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
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