Fredeswinds Märchenschatztruhe
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Märchen
Dann will ich mal schnell gratulieren, bevor Du in den Ferien bist.....
Die tolle "Lass-dein-Haar-herunter-Story" in deiner Variante gefällt mir sehr sehr gut! Wiederum viele liebevolle Details (Haarzopf, Kleidung alt/neu usw.).
Grüsse aus Helvetien, und einen schönen Urlaub wünscht.....
Erwinius
Die tolle "Lass-dein-Haar-herunter-Story" in deiner Variante gefällt mir sehr sehr gut! Wiederum viele liebevolle Details (Haarzopf, Kleidung alt/neu usw.).
Grüsse aus Helvetien, und einen schönen Urlaub wünscht.....
Erwinius
- Leutnant Jankee
- Mega-Klicky
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- Registriert: Dienstag 30. März 2010, 09:36
Märchen
20.000 so gut sind deine Geschichten
mögest du auf ewig neue Eingebungen und Märchen bekommen und mögest du auf ewig uns mit deinen wundervollen Märchen unterhalten wenn wir traurig sind und trösten wenn wir mutlos sind damit wir dir schreiben können wie wunderbar deine Märchen sind!!
(nein das ist kein Liebesgedicht(höchstens an die Märchen))
Bestellung:bitte ein Märchenbuch
mfG
Patrick
- klickyeagle
- Mega-Klicky
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- Gender:
Märchen
oooh..wie schön !!!
ganz toll umgesetzt..einfach klasse !!!!
..wünsch dir auch nen schönen Urlaub,,
LG, Jürgen
ganz toll umgesetzt..einfach klasse !!!!
..wünsch dir auch nen schönen Urlaub,,
LG, Jürgen
- schnoogebelz
- Mega-Klicky
- Beiträge: 2230
- Registriert: Dienstag 18. September 2007, 14:54
Märchen
Ein wunderschönes Märchen mit tollen Bildern, liebevollen Details (wie z.B. dem Zopf) und wie immer genial umgesetzt
Irmi, Vielen Dank dafür
Ich freue mich schon auf dein nächstes Märchen
LG,
Marco
Irmi, Vielen Dank dafür
Ich freue mich schon auf dein nächstes Märchen
LG,
Marco
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5435
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
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Märchen
@ erwinius: beim Zopf musste mein Mann helfen , er musste halten, bis ich mit Flechten fertig war.
@ Leutnant Jankee: Dein Lob freut mich besonders und ich find es echt toll, dass es noch Jugendliche wie dich gibt, die sich nicht über Märchen bzw. Märchenfreunde lustig machen. Kriegst 'ne pn von mir.
@ klickyeagle:
@ schnoogebelz: dem Herrn von Tiaslin!
LG von der Märchenfee Fredeswind
@ Leutnant Jankee: Dein Lob freut mich besonders und ich find es echt toll, dass es noch Jugendliche wie dich gibt, die sich nicht über Märchen bzw. Märchenfreunde lustig machen. Kriegst 'ne pn von mir.
@ klickyeagle:
@ schnoogebelz: dem Herrn von Tiaslin!
LG von der Märchenfee Fredeswind
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
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- Fredeswind
- die Märchenfee
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Märchen
baubob hat geschrieben:Wow Klasse wiedereinmal toll umgesetzt
LG von der Märchenfee Fredeswind
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
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- Fredeswind
- die Märchenfee
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- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
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Die sieben Raben (Ludwig Bechstein)
Die sieben Raben
(frei nach Ludwig Bechstein)
Wie in der Welt gar viele wunderliche Dinge geschehen, so trug's sich auch einmal zu, dass eine arme Frau sieben Knäblein auf einmal gebar. Diese lebten alle und gediehen alle. Nach etlichen Jahren bekam sie auch noch ein Töchterchen.
Ihr Mann war gar fleißig und tüchtig in seiner Arbeit, weshalb ihn auch die Leute, welche Handarbeiter bedurften, gerne in Dienst nahmen, wodurch er nicht nur seine zahlreiche Familie auf ehrliche Weise ernähren konnte, sondern auch einen Notpfennig zurücklegen konnte.
Doch dieser treue Vater starb in seinen besten Jahren und die arme Witwe geriet bald in Not, denn sie konnte nicht soviel erschaffen, um ihre acht Kinder zu ernähren und zu kleiden. Dazu wurden die Knaben immer größer und brauchten immer mehr.
Sie wurden auch zur größten Betrübnis der Mutter immer unartiger, ja sogar wild und böse. Die arme Frau vermochte kaum zu ertragen, was sie alles bekümmerte und bedrückte. Dabei wollte sie doch ihre Kinder gut und fromm erziehen, aber ihre Strenge und Milde fruchtete nichts und der Knaben Herzen blieben verstockt.
Darum sprach sie eines Tages, als ihre Geduld ganz zu Ende war: „O, ihr bösen Raben-Jungen, ich wollte ihr wäret sieben schwarze Raben und flöget fort, dass ich euch nimmer wieder sähe.“ Und alsbald wurden die sieben Knaben zu Rabenvögeln. Sie fuhren zum Fenster hinaus und verschwanden.
(frei nach Ludwig Bechstein)
Wie in der Welt gar viele wunderliche Dinge geschehen, so trug's sich auch einmal zu, dass eine arme Frau sieben Knäblein auf einmal gebar. Diese lebten alle und gediehen alle. Nach etlichen Jahren bekam sie auch noch ein Töchterchen.
Ihr Mann war gar fleißig und tüchtig in seiner Arbeit, weshalb ihn auch die Leute, welche Handarbeiter bedurften, gerne in Dienst nahmen, wodurch er nicht nur seine zahlreiche Familie auf ehrliche Weise ernähren konnte, sondern auch einen Notpfennig zurücklegen konnte.
Doch dieser treue Vater starb in seinen besten Jahren und die arme Witwe geriet bald in Not, denn sie konnte nicht soviel erschaffen, um ihre acht Kinder zu ernähren und zu kleiden. Dazu wurden die Knaben immer größer und brauchten immer mehr.
Sie wurden auch zur größten Betrübnis der Mutter immer unartiger, ja sogar wild und böse. Die arme Frau vermochte kaum zu ertragen, was sie alles bekümmerte und bedrückte. Dabei wollte sie doch ihre Kinder gut und fromm erziehen, aber ihre Strenge und Milde fruchtete nichts und der Knaben Herzen blieben verstockt.
Darum sprach sie eines Tages, als ihre Geduld ganz zu Ende war: „O, ihr bösen Raben-Jungen, ich wollte ihr wäret sieben schwarze Raben und flöget fort, dass ich euch nimmer wieder sähe.“ Und alsbald wurden die sieben Knaben zu Rabenvögeln. Sie fuhren zum Fenster hinaus und verschwanden.
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- Fredeswind
- die Märchenfee
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Die sieben Raben (Ludwig Bechstein)
Nun lebte die Mutter mit ihrem einzigen Töchterlein recht stille und zufrieden. Sie verdienten sich mehr als sie brauchten. Die Tochter wurde ein hübsches gutes und sittsames Mädchen.
Doch nach etlichen Jahren bekamen Mutter und Tochter gar herzliche Sehnsucht nach den sieben Brüdern und sprachen oft von ihnen und weinten: „Wenn doch die Brüder wieder kämen und brave Burschen wären. Wie könnten wir durch unsere Arbeit uns so gut stehen und untereinander viel Freude haben.“
Und weil die Sehnsucht nach ihren Brüdern im Herzen des Mägdeleins immer heftiger wurde, sprach sie einst zur Mutter: „Liebe Mutter lass mich fortwandern und die Brüder suchen, dass ich sie umlenke von ihrem bösen Wesen und sie dir zuführe zur Ehre und Freude deines Alters.“
Die Mutter antwortete; „Du gute Tochter, ich kann und will dich nicht davon abhalten. Wandre fort und Gott geleite dich!“ Gab ihr darauf den goldenen Ring, den sie schon als kleines Kind getragen, wie die Brüder in Raben verwandelte wurden.
Da machte sich das Mädchen sogleich auf und wanderte fort, gar weit, weit fort und fand lange keine Spur von ihren Brüdern.
Doch nach etlichen Jahren bekamen Mutter und Tochter gar herzliche Sehnsucht nach den sieben Brüdern und sprachen oft von ihnen und weinten: „Wenn doch die Brüder wieder kämen und brave Burschen wären. Wie könnten wir durch unsere Arbeit uns so gut stehen und untereinander viel Freude haben.“
Und weil die Sehnsucht nach ihren Brüdern im Herzen des Mägdeleins immer heftiger wurde, sprach sie einst zur Mutter: „Liebe Mutter lass mich fortwandern und die Brüder suchen, dass ich sie umlenke von ihrem bösen Wesen und sie dir zuführe zur Ehre und Freude deines Alters.“
Die Mutter antwortete; „Du gute Tochter, ich kann und will dich nicht davon abhalten. Wandre fort und Gott geleite dich!“ Gab ihr darauf den goldenen Ring, den sie schon als kleines Kind getragen, wie die Brüder in Raben verwandelte wurden.
Da machte sich das Mädchen sogleich auf und wanderte fort, gar weit, weit fort und fand lange keine Spur von ihren Brüdern.
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- Leutnant Jankee
- Mega-Klicky
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- Registriert: Dienstag 30. März 2010, 09:36
Märchen
Jaaaaaaaaa
Wieder ein tolles Märchen aus dem Fundus von unserer Märchenfee......
Schön dass es weitergeht!!!!
Grüsse
Erwinius
Wieder ein tolles Märchen aus dem Fundus von unserer Märchenfee......
Schön dass es weitergeht!!!!
Grüsse
Erwinius
- Fredeswind
- die Märchenfee
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Märchen
@ Leutnant Yankee + erwinius:
Es geht auch gleich weiter!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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LG von der Märchenfee Fredeswind
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- Fredeswind
- die Märchenfee
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Die sieben Raben (Ludwig Bechstein)
Aber einmal kam sie an einen hohen Berg, auf dessen Höhe ein kleines Häuschen stand. Da hatte sie sich drunten niedergesetzt um auszuruhen und blickte sinnend hinauf nach dem Häuschen. Sie dachte: „Ob nicht da droben die Brüder wohnen?“ Und als sie endlich sieben schwarze Raben aus dem Häuschen fliegen sah, bestätigte sich ihre Vermutung noch mehr.
Sie machte sich freudig auf, um den Berg zu ersteigen; doch der Weg, der hinaufführte, war seltsam spiegelglatt, dass sie allemal, wenn sie mit großer Mühe eine Strecke hinan war, ausglitt und wieder herunter fiel. Da wurde sie betrübt und wusste nicht, wie sie hinauf kommen sollte.
Da sah sie eine schöne weiße Gans und dachte: „Wenn ich nur deine Flügel hätte, so wollte ich bald droben sein. Kann ich mir denn ihre Flügel nicht abschneiden? Ei, dann wäre mir ja geholfen!"
Und sie fing die schöne Gans, schnitt ihr die Flügel und auch die Beine ab und nähte sich dieselben an.
Und siehe, wie sie das Fliegen probierte, ging es so schön, so leicht und so gut. Wenn sie müde war vom Fliegen, lief sie ein wenig mit den Gänsefüßen und glitt nicht einmal mehr aus. So kam sie schnell und gut an das langersehnte Ziel.
Droben ging sie hinein in das Häuschen, doch war es sehr klein. Drinnen standen sieben kleine Stühlchen, sieben Tischchen und sieben Schlafplätze. Die Stube hatte sieben Fenster und sieben Schüsselchen standen da, darauf lagen gebratene Vögelchen und gesottene Vogeleier.
Sie machte sich freudig auf, um den Berg zu ersteigen; doch der Weg, der hinaufführte, war seltsam spiegelglatt, dass sie allemal, wenn sie mit großer Mühe eine Strecke hinan war, ausglitt und wieder herunter fiel. Da wurde sie betrübt und wusste nicht, wie sie hinauf kommen sollte.
Da sah sie eine schöne weiße Gans und dachte: „Wenn ich nur deine Flügel hätte, so wollte ich bald droben sein. Kann ich mir denn ihre Flügel nicht abschneiden? Ei, dann wäre mir ja geholfen!"
Und sie fing die schöne Gans, schnitt ihr die Flügel und auch die Beine ab und nähte sich dieselben an.
Und siehe, wie sie das Fliegen probierte, ging es so schön, so leicht und so gut. Wenn sie müde war vom Fliegen, lief sie ein wenig mit den Gänsefüßen und glitt nicht einmal mehr aus. So kam sie schnell und gut an das langersehnte Ziel.
Droben ging sie hinein in das Häuschen, doch war es sehr klein. Drinnen standen sieben kleine Stühlchen, sieben Tischchen und sieben Schlafplätze. Die Stube hatte sieben Fenster und sieben Schüsselchen standen da, darauf lagen gebratene Vögelchen und gesottene Vogeleier.
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- Fredeswind
- die Märchenfee
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Die sieben Raben (Ludwig Bechstein)
Die gute Schwester war von der weiten Reise müde geworden und freute sich nun, einmal ordentlich ausruhen zu können. Auch fühlte sie Hunger, da aß sie von jedem Schüsselchen ein wenig, setzte sich auf jedes Stühlchen ein wenig und legte sich in jedes Bettchen ein wenig. Im letzten schlief sie ein und blieb darinnen, bis die Brüder zurückkamen.
Diese flogen durch die sieben Fenster herein in die Stube und wollten essen, merkten aber, dass schon davon gegessen war. Nun wollten sie sich schlafen legen und fanden die Bettchen verrückt.
Einer der Brüder tat einen lauten Schrei und sprach: „O, was liegt für ein Mägdlein in meinem Bett?“
Die anderen Brüder liefen schnell herbei und sahen erstaunt das schlafende Mädchen liegen. Da sprach einer: „Wenn es doch unser Schwesterchen wäre!“ Und wieder rief einer um den andern voll Freude: „Ja, das ist unser Schwesterchen, ja, das ist es! Solche Haare hatte es und solch ein Mündlein und solch einen Ring trug es, wie es jetzt eins trägt!“ Und sie jauchzten alle und küssten das Schwesterchen, aber dieses schlief so fest, dass es lange nicht erwachte.
Endlich schlug das Mädchen die Augen auf und sah die sieben schwarzen Raben um ihr Bett sitzen. Da sagte sie: „O, seid herzlich gegrüßt, meine lieben Brüder. Gott sei Dank, dass ich euch endlich gefunden habe. Ich habe euretwegen eine lange, mühevolle Reise gemacht, um euch aus der Verbannung zurückzuholen, wenn ihr nämlich einen besseren Sinn in euren Herzen gefasst habt, dass ihr eure gute Mutter nie mehr ärgern wollet, dass ihr fleißig mit uns arbeitet und die Ehre und Freude eurer Mutter werden wollet.“
Während dieser Rede hatten die Brüder bitterlich geweint und sprachen nun: „Ja, herzige Schwester, wir wollen gut sein und nie wieder die Mutter beleidigen. Ach, als Raben haben wir ein elendigliches Leben, oft sind wir vor Hunger und Elend bald umgekommen. Dazu kam die Reue, die uns Tag und Nacht folterte: denn wir mussten die Leichname von gerichteten Sündern fressen und wurden dadurch stets an des Sünders schauerliches Ende erinnert.“
„Oh!“, rief sie aus, „Nun ist alles gut. Wenn die Mutter vernimmt, dass ihr besser worden seid, wird sie euch herzlich verzeihen und euch wieder zu Menschen machen!“
Als nun die Brüder mit dem Schwesterchen heim reisen wollten, sprachen sie erst, indem sie ein hölzerne Kästchen öffneten: „Liebe Schwester, nimm hier diese blitzenden Steinchen, die wir draußen so nach und nach fanden, in dein Schürzchen und trage sie mit nach Hause, denn dadurch können wir als Menschen reich werden. Als Raben trugen wir sie nur wegen des schönen Glanzes zusammen.“
Diese flogen durch die sieben Fenster herein in die Stube und wollten essen, merkten aber, dass schon davon gegessen war. Nun wollten sie sich schlafen legen und fanden die Bettchen verrückt.
Einer der Brüder tat einen lauten Schrei und sprach: „O, was liegt für ein Mägdlein in meinem Bett?“
Die anderen Brüder liefen schnell herbei und sahen erstaunt das schlafende Mädchen liegen. Da sprach einer: „Wenn es doch unser Schwesterchen wäre!“ Und wieder rief einer um den andern voll Freude: „Ja, das ist unser Schwesterchen, ja, das ist es! Solche Haare hatte es und solch ein Mündlein und solch einen Ring trug es, wie es jetzt eins trägt!“ Und sie jauchzten alle und küssten das Schwesterchen, aber dieses schlief so fest, dass es lange nicht erwachte.
Endlich schlug das Mädchen die Augen auf und sah die sieben schwarzen Raben um ihr Bett sitzen. Da sagte sie: „O, seid herzlich gegrüßt, meine lieben Brüder. Gott sei Dank, dass ich euch endlich gefunden habe. Ich habe euretwegen eine lange, mühevolle Reise gemacht, um euch aus der Verbannung zurückzuholen, wenn ihr nämlich einen besseren Sinn in euren Herzen gefasst habt, dass ihr eure gute Mutter nie mehr ärgern wollet, dass ihr fleißig mit uns arbeitet und die Ehre und Freude eurer Mutter werden wollet.“
Während dieser Rede hatten die Brüder bitterlich geweint und sprachen nun: „Ja, herzige Schwester, wir wollen gut sein und nie wieder die Mutter beleidigen. Ach, als Raben haben wir ein elendigliches Leben, oft sind wir vor Hunger und Elend bald umgekommen. Dazu kam die Reue, die uns Tag und Nacht folterte: denn wir mussten die Leichname von gerichteten Sündern fressen und wurden dadurch stets an des Sünders schauerliches Ende erinnert.“
„Oh!“, rief sie aus, „Nun ist alles gut. Wenn die Mutter vernimmt, dass ihr besser worden seid, wird sie euch herzlich verzeihen und euch wieder zu Menschen machen!“
Als nun die Brüder mit dem Schwesterchen heim reisen wollten, sprachen sie erst, indem sie ein hölzerne Kästchen öffneten: „Liebe Schwester, nimm hier diese blitzenden Steinchen, die wir draußen so nach und nach fanden, in dein Schürzchen und trage sie mit nach Hause, denn dadurch können wir als Menschen reich werden. Als Raben trugen wir sie nur wegen des schönen Glanzes zusammen.“
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
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- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Die sieben Raben (Ludwig Bechstein)
Das Schwesterchen tat, wie die Brüder wollten und hatte selbst Freude an den schönen Steinen. Auf der Heimreise trugen die Rabenbrüder einer um den anderen das Schwesterchen auf ihren Flügeln, bis sie an die Wohnung ihrer Mutter kamen. Da flogen sie hinein, baten ihre Mutter um Verzeihung und gelobten fortan stets gute Kinder zu sein.
Auch die Schwester half bitten und flehen. Die Mutter war voll Freude und Liebe und verzieh ihren sieben Söhnen. Da wurden sie wieder Menschen und gar schöne blühende Jünglinge, einer so groß und so anmutsvoll wie der andre. Dankend herzten und küssten sie die gute Mutter und die liebevolle Schwester.
Und bald darauf nahmen alle sieben Brüder sich junge sittsame Frauen, bauten sich ein schönes großes Haus, denn sie hatten für ihre Kleinodien sehr vieles Geld bekommen.
Und des neuen Hauses erste Weihe war der Brüder siebenfache Hochzeit.
Dann nahm auch die Schwester einen braven Mann, musste aber auf der Brüder Flehen und Bitten bei ihnen wohnen bleiben.
So hatte die gute Mutter noch viel Freude an ihren Kindern und wurde von denselben bis in ihr spätes Alter liebevoll gepflegt und kindlich verehrt.
ENDE
Auch die Schwester half bitten und flehen. Die Mutter war voll Freude und Liebe und verzieh ihren sieben Söhnen. Da wurden sie wieder Menschen und gar schöne blühende Jünglinge, einer so groß und so anmutsvoll wie der andre. Dankend herzten und küssten sie die gute Mutter und die liebevolle Schwester.
Und bald darauf nahmen alle sieben Brüder sich junge sittsame Frauen, bauten sich ein schönes großes Haus, denn sie hatten für ihre Kleinodien sehr vieles Geld bekommen.
Und des neuen Hauses erste Weihe war der Brüder siebenfache Hochzeit.
Dann nahm auch die Schwester einen braven Mann, musste aber auf der Brüder Flehen und Bitten bei ihnen wohnen bleiben.
So hatte die gute Mutter noch viel Freude an ihren Kindern und wurde von denselben bis in ihr spätes Alter liebevoll gepflegt und kindlich verehrt.
ENDE
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