Tagebuch von Mara

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Endlich daheim! Catty und Eddy haben uns nach Hause gebracht,
wo ich zunächst achtlos auf dem Schuhregal abgestellt werde.
Martha begrüßt alle.
»Kiki, schön, dass du wieder da bist. Du musst gleich die
kleine Mama begrüßen gehen«, sagt sie vergnügt.

»Ki Kiii«, ruft der Kleine erfreut und rennt los.
Wir hören alle, dass er zum Dachboden geht und dass Keiki ihn
wirklich freudig begrüßt. Es scheint, als ob sie etwas tanzen.
Dann wird es still. Bestimmt sieht Kiki jetzt in sprachlosem
Erstaunen seinen eigenen Nachwuchs.
Seufz - wie gern wäre ich da dabei.

Martha kocht Kaffee.
Sie will von Eddy und Catty natürlich alles wissen.
»Wo steckt Mara?«, ist ihre vordringlichste Frage.
»Sie hat, na ja, äh«, druckst Eddy herum, »sie hat uns angerufen,
dass wir Kiki und die Tiere heimbringen sollen, weil sie noch etwas
unterwegs sein wird.«
»Aber es geht ihr gut?«
»Ganz bestimmt«, versichert Catty überzeugt. »Sollen wir
die Hunde zu Phil bringen?«
»Nein, nein«, wehrt Martha ab, »ich bin wegen Keiki doch
sowieso jeden Tag da. Das geht schon.«

Ich, sprich: Die Ratte ist erst einmal vergessen. Jedenfalls von
Kikis und Menschen. Nicht so von Katzen. Ich habe nicht einmal
gefiepst. Keinen Laut habe ich gemacht. Sie haben mich trotzdem
entdeckt und nun belagern sie meine Box.
Ich sehe vermutlich richtig lecker aus.

Zum Glück wurde Eddy durch das Fauchen aufmerksam.
»Weg mit euch«, scheucht er die Katzen händeklatschend davon.
»Die Ratte ist kein Futter! Sie gehört Kiki.«
Beleidigt ziehen meine Fellnasen von dannen.

[/b]

[Mara]

»Kiki gehört diese Ratte?«, vergewissert sich Martha, die
gekommen ist. »Aber in dem kleinen Kasten kann man doch
kein Tier halten. Das ist unnatürlich und gemein.«
»War ja nur für den Transport«, meint Eddy. »Hast du eine
Idee, wo wir die Ratte unterbringen können?«
»Ja, klar. Komm mal mit.«

Sie tragen mich ein Stockwerk höher.
»Schau, das ist das alte Terrarium der Meerschweinchen, die ja
jetzt im Garten ihr Gehege haben«, erklärt Martha. »Das wäre
doch viel besser, oder?«
»Ganz bestimmt«, freut sich Eddy. »Aber hier ist doch die Spielwiese
der jungen Katzen. Ich fürchte, wir brauchen einen katzenfreien Raum.«
»O weh«, stöhnt Martha. »Mara lässt die Viecher doch überall rumlaufen. Außer ...«

»Martha, du bist die Beste.« Eddy lacht. »Maras geheiligtes
Playmozimmer ist ein gutes Versteck für die Ratte. Die Tür
kann man ja zumachen, damit die Katzen bestimmt draußen bleiben.«
»Dann setze die Ratte doch bitte in ihr neues Zuhause«, bittet
Martha. »Ich fasse das Vieh bestimmt nicht an.«

Und dann sitze ich im Terrarium. Catty hat mir frischen
Salat gebracht, damit ich was zum Futtern habe. Das
Terrarium ist natürlich viel besser als die kleine Box.
Nur ist der Deckel zu schwer, als dass ich als Ratte ihn anheben könnte.

Irgendwann sind alle Menschen fort. Viel später kommt endlich Kiki.
Er lässt mich dann zwar raus, macht mir aber auch sehr deutlich,
dass ich nicht in Keikis Nähe kommen darf. Und jetzt akzeptiere ich
das auch, denn eine Ratte könnte jungen Wesen schon gefährlich werden.

Ich hoffe doch sehr, dass ich nun schnell eine Lösung meines pelziges Problemes finden kann.

[/b]

[Ischade]

Kiki hat doch Nachwuchs... also hast Du bals ganz viele Kikis... erinnerst Du Dich, bei den Kikis in der Wüste, da haben sie einen wiederbelebt... Anscheinend verfügen die Kikis über übernatürliche Fähigkeiten... Wenn alle Kikis zusammenhalten, wer weiß, wielleicht kkönnen sie den Fluch brechen...

[Mara]

Wenn alle Kikis zusammenhalten, wer weiß, wielleicht kkönnen sie den Fluch brechen...

Bist du sicher, dass du nicht selbst hellseherische Fähigkeiten hast?
Aber die kleinen Kikis sind doch noch Babies. Hm, wann kommen die neuen Alien-Krieger denn raus? Falls Kikis helfen können, müssen es schon mehr als meine zwei blauen Freunde sein

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Ich muss mich kurz fassen. Ich habe ja nur eine Stunde
Zeit und die will und darf ich nicht mit langen Einträgen
verschwenden. Ich durchsuche meine Unterlagen, meine
Bücher. Alles, was ich je über Flüche erfuhr, ist ja notiert.
Vielleicht zeichnet sich irgendwo eine Lösung ab.

Nichts finde ich, nicht den kleinsten Hinweis. Auch das Internet
ist wirklich nicht ergiebig. Eine Menge Verschwörungstheorien
und viel Quarksalberei, aber keine handfesten Hinweise.
Anscheinend ist mein Problem größer, als ich dachte.

Ich durchwühle die Kleiderkammer. Irgendwo muss das Ding
doch sein. Die Stunde ist fast vorbei. Ich werde hektisch.
Ich sehe ein, dass ich Hilfe brauche.
Und dass die von keinem Menschen kommen kann.

Gefunden! *freu*
Da ist der Koffer ja. Und er liegt immer noch darin; glänzend,
fast funkelnd. Das ist meine Sternschnuppe. Einst fiel sie vom
Himmel. Ich habe sie vorletztes Weihnachten als Kostbarkeit
erhalten. Sie gehört jemandem, der meine Träume sehen kann.
Hoffentlich kann ich ihn rufen.

Ich nehme auch die Brunnenminiatur mit nach oben.
Wenn ich sie sehe, auch als Ratte, dann träume ich vermutlich
von Kara. Das dürfte dann ein Alptraums ein.
Aber im Moment ist das gewünscht.

Die Stunde ist längst vorbei. Ich kuschle mich auf die Sternschnuppe.
Das ist sogar für eine Ratte unbequem. Mein Blick gleitet zum Brunnen.
Und ich schlafe dann wirklich mit dem Gedanken an Kara ein.

Und meine Träume werden hoffentlich von Ursid, meiner Sternschnuppe, gesehen.

[/b]

[Ischade]

Oh, ich freue mich, Ursid wiederzusehen.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Ursid ist tatsächlich gekommen. Martha hat ihn einfach
reingelassen. Sie kennt ihn ja. Und da er sich um die Katzen
kümmerte, konnte sie die ganze Zeit bei Keiki bleiben.
Nachdem sie ging, holt er mich vom Dachboden, macht es
sich auf der Couch gemütlich und »spielt« mit mir, also der Ratte.

Dann kommt die Stunde des Menschseins.
»Äh, ups - schön dass du da bist«, sage ich hastig, »aber warte
mal kurz. Ich muss mir erst etwas anziehen.«
Ursad lacht leise, während ich schnell aus dem Wohnzimmer laufe.

»Komm, iss etwas«, sagt er bei meiner Rückkehr. »Ich habe
Martha gesagt, dass ich wahnsinnig viel Hunger habe.«
»Gleich. Danke. Erst mal ...« Ich zögere. »Du hast gesagt, dass
du ein Stern bist und kein Mensch. Stimmt das?«
»Wäre ich ein Mensch, würdest du jetzt sterben«, schmunzelt er.
»Ich habe deinen Traum gesehen.«

Die Pizza, die Martha gebacken hat, sieht gut aus. Und da Ursid
mich jetzt beruhigt hat, fühle ich auch den Hunger. Als Ratte
bekomme ich ja nur Käse und Körner. Ich will endlich wieder
etwas essen, das für Menschen gemacht ist. Also setze ich mich
zu Ursid und fülle mir den Magen.

Kiki kommt hinzu. Er kommt immer, wenn ich Mensch bin.
Ich erzähle Ursid ausführlich, was geschah und gestehe,
dass ich keine Lösung weiß.
»Dämonen sind alt«, meint er überlegend, »sie stammen aus dem
Altertum. Ihr Wirken kann menschliches Wissen nicht unterbinden.«
»Wenn ich doch nur den Spiegel hätte«, grüble ich.
»Vielleicht würde der helfen.«
»Welcher Spiegel?«

Ich erzähle vom Zauberspiegel, den Sophie versteckt hat.
Ursid verspricht, ihn zu besorgen. Die Stunde ist fast um.
Ich begleite Ursid noch zur Tür.
»Ich werde morgen wieder bei dir sein«, verspricht er.
»Danke, Ursid. Es tat gut, mich auszusprechen.«

Ich bin wieder eine Ratte.
Kiki hebt mich hoch und trägt mich hinauf ins Playmozimmer,
wo ich vor Katzen sicher bin. Ein wenig bleibt er noch bei mir,
aber dann ruft Keiki und die Familie geht vor.

Es ist tröstlich, zu wissen, dass Ursid wieder kommen will.

[/b]

[Playmomaus]

Hallo Mara!

Irgendwie muss ich jetzt mal danke sagen, für deine tolle Geschichte!

Ein Tag ohne "Mara" geht schon gar nicht mehr. Jeden Tag freue ich mich auf die Fortsetzung!


Marlene

[Ischade]

Na, jetzt sieht die Sache gleich rosiger aus... *Puh*

[Daniela]

Das lässt hoffen...

[wällerplaymosammler]

Ich setze alle Hoffnung auf Ursid, dass Du wieder zum Mensch wirst!

Ist einfach traurig, dich so als Ratte zu sehen!

[Der Archivar]

Ich setze alle Hoffnung auf Ursid, dass Du wieder zum Mensch wirst!

Ist einfach traurig, dich so als Ratte zu sehen!

[Mara]

Ein Tag ohne "Mara" geht schon gar nicht mehr. Jeden Tag freue ich mich auf die Fortsetzung!

Vielen Dank
Ich hoffe ja manchmal, dass ich keine Lesen und Liker mehr habe und dann aufhören "darf" mit dem Tagebuch
Aber solange ihr mehr wollt, sollt ihr es auch bekommen.

Und hey, so traurig ist das Rattendasein doch gar nicht, dass ihr weinen müsst.
Nur für immer wäre es schon doof

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Ich musste erst eine Ratte werden, ehe ich zum Burgherrn
erhoben wurde. Und nun verteidige ich fiepsend mein Heim
gegen angreifende Drachen und bösartige Raubritter. Na ja,
oder so ähnlich eben. Schließlich will auch eine Ratte spielen
und Playmo macht anscheinend jeder Lebensform Spaß.

Irgendwann wird es aber langweilig und ich husche mal umher.
Vielleicht findet sich irgendwo noch etwas Futter. Oder anderes
Spielzeug. Oder ... oha, was ist das denn? War Ursid hier? Ich
habe nichts davon gemerkt. Aber das ist ganz sicher der
Zauberspiegel, den Sophie versteckt hatte.

Ein Blick in den Spiegel zeigt mein wahres Gesicht. Ja, das
ist Mara, keine Ratte. Obwohl ja auch die Ratte Mara ist. Ach,
es ist kompliziert. Was passiert, wenn ich nun mein Spiegelbild
küsse? Geschieht überhaupt etwas? Ich muss es ausprobieren.

*bussi* *bussi* *knutsch* *knutsch*
Ratten sind anscheinend nicht sehr gut im Küssen, aber ich gebe
mir allergrößte Mühe. Ich will endlich wieder Mensch sein. Also
küsse ich fast bis zur Erschöpfung ohne Unterlass.

Ein leises Lachen unterbricht schließlich mein verzweifeltes Bemühen.
Ursid sitzt da und beobachtet mich wohl schon eine ganze Zeit.
Jetzt lacht er mich aus, was mich wieder zur Besinnung bringt.
»Komm runter, wenn du so weit bist«, meint er heiter.

[/b]

[Mara]

Als ich Mensch bin ziehe ich mich an und gehe ins Wohnzimmer.
»Du liest meine Post?«, wundere ich mich vorwurfsvoll.
»Post? Das sind Gutscheine.«
»Ja, stimmt - die hat mir Hugo zu Weihnachten geschenkt«, fällt mir ein.
»Und wer ist Hugo?«

Ich freue mich, dass heißer Kaffee bereit steht. Nebenbei erzähle
ich Ursid von Hugo; dass der ein Finanzmagnat ist, der gerade einen
Hotelkomplex aus dem Boden stampfen will. Dass der Bau wegen
Ausgrabungen gestoppt wurde. Und dass Charly dort im Handwerker-
viertel sein Haus renoviert. Und Ursid erzählt mir, wie er Falk besuchte
und wie er Sophie zur Herausgabe des Spiegels überredete.

Aber dann ist erst einmal Kiki dran. Und Tiger. Die wollen
schließlich auch begrüßt sein und Aufmerksamkeit bekommen.
»Deinem Nachwuchs geht es gut?«, will ich wissen.
Kiki nickt. »Darf ich die Kleinen sehen?«
Das darf ich natürlich nicht. Habe ich aber auch nicht wirklich erwartet.

»Ich habe ein wenig nachgeforscht«, erzählt Ursid. »Brunnendämonen
gab es in fast allen Ländern. Aber sie waren immer selten. Brunnen-
geister gibt es viele. Doch das sind keine bösartigen Wesen.«
»Nun ja, Kara kommt aus dem ewigen Eis«, erinnere ich.
»Nicht ganz«, wehrt Ursid ab. »Er wurde importiert. Baron von Slazic
war damals ein Weltenbummler, ein Abenteurer und Naturforscher.
Er hat die Brunnenfigur in seine Heimat gebracht.«
»Und von woher?«
»Das weiß ich noch nicht«, gibt Ursid zu.

»Sei nicht traurig, Mara«, bittet Ursid später beim Abschied.
»Das kommt wieder in Ordnung, wirst sehen.«
Tröstend legt er mir Hand auf die Schulter.
»Das hoffe ich sehr«, sage ich betrübt. »Aber so wirklich glaube ich nicht daran.«
»Das solltest du aber«, mahnt Ursid. »Deine Träume müssen
hoffnungsvoll sein, damit sie mir die Richtung weisen können.«

Ich gebe Ursid noch einen Hausschlüssel mit, damit er nicht auf
Martha zum Einlass angewiesen ist. Und dann versuche ich,
auch als Ratte, nicht zu verzagen.

[/b]