Heute läuft es richtig gut mit der Arbeit. Ich kann mich
voll konzentrieren. Stundenlang arbeiten ohne Unterbrechung,
das gelingt mir nicht oft. Und da nervt es, dass Keiki
quengelnd angelaufen kommt.
»Ja, schon gut, ich weiß, dass ihr Hunger habt. Schau doch
mal in den Kühlschrank«, gehe ich auf das Gebettel jetzt nicht ein.
»Ki Ki«, klagt sie und verzieht das Gesicht.
»Es dauert nicht mehr lange. Warte, ich muss noch schnell etwas
recherchieren«, vertröste ich sie und sehe in meinen Notizen nach.
Das war wohl ein Fehler. Der Rechner steht ja eingeschaltet da.
Und irgendwie ist Keiki wohl auf einen Taskwechsel gekommen.
Bestimmt aus Versehen. Garantiert wollte sie mir keinen Streich
spielen. Ich höre nur die piepsige Stimme aus dem PC-Lautsprecher:
»Vielen Dank für ihre Bestellung.«
Ich lasse meine Notizen fallen und renne zum Rechner, schiebe
Keiki samt Stuhl beiseite und starre entgeistert auf den Monitor.
»Du hast Pizza bestellt?«, entfährt es mir ungläubig.
»Ki Ki«, nickt sie, sich keiner Schuld bewusst.
»Sechshundersechsundsechzig Stück!«, rufe ich entgeistert.
Ich greife zum Telefon und versuche, die Bestellung zu stornieren.
Der Typ am anderen Ende stellt sich dumm, tut, als verstünde er
meine Sprache nicht und weicht mir aus. Erst, als ich förmlich
explodiere, reicht er den Hörer weiter. Nun kann ich mich verständigen.
Sechs Pizzas sind schon im Ofen. Die muss ich abnehmen.
Kommen in zwanzig Minuten. Na gut, das geht ja noch.
Eine halbe Stunde später rufe ich die Kikis ins Esszimmer.
»Okay, das alles hat Keiki bestellt«, grummle ich.
»Ki Ki, Ki Ki«, freuen sich die Kleinen auf das große Schlemmen.
»Euch ist schon klar, dass man alles aufessen muss. Es gibt
nichts anderes, ehe nicht alle Pizzas vertilgt sind.«
Es sieht nicht so aus, als wenn die Kikis darin eine Drohung sehen würden.
Da ich offiziell etwas sauer bin, esse ich nicht mit ihnen.
Keiki muss begreifen, dass Internetbestellungen verboten sind.
Sie schaut auch etwas schuldbewusst. Aber vor allem auch
hungrig und voll Freude auf die Pizza. Ich schnappe mir also
auch eine und verzehre sie genüsslich abseits im Fernsehzimmer.
Satt und zufrieden muss ich mir aber dann doch eingestehen,
dass Keiki das richtig gut gemacht hat.