Sie springt mit einem gewaltigen Satz zu Kiko, packt ihn und haut
sofort ab. Das ist dann wohl ein Männchen, denn die hat keine
Hörner. Aber das Weibchen findet diese Einmischung absolut nicht gut.
Sie setzt dem Männchen sofort nach, um ihm die Beute zu entreißen.
Kiko zappelt noch. Sie alle drei entschwinden unseren Blicken.
»Wir müssen weiter«, drängt Mark erschüttert.
Ich bin wie gelähmt. Aber natürlich können wir hier nicht bleiben.
Wir stolpern in den Hohlweg. Clark, als einziger noch bewaffnet,
hält den Speer quer und verhindert so, dass Kiki oder Keiki zurück
können. Sie schimpfen. Sie jammern.
»Weiter«, verlange ich, mit den Tränen kämpfend, »denkt an
Koko und Kaja. Die brauchen euch.«
Sie wollen es nicht verstehen. Sie können es nicht.
Koko und Kaja jammern leise ihr »Ki Ki«, trotten aber hinter
den Hunden her. Kiki und Keiki wollen immer wieder umdrehen.
Wir lassen es nicht zu.
»Es reicht«, entscheide ich nach langer Zeit. »Dort oben kann
man rasten. Die Kleinen können nicht mehr. Und ich auch nicht.«
Wir klettern auf die Felsen und lassen uns einfach fallen.
Die Kikis wollen jetzt nichts mit uns zu tun haben. Sie müssen
sich gegenseitig trösten. Keiki kuschelt mit Kaja, Kiki mit Koko.
Sie weinen gemeinsam.
Ich kämpfe vergeblich mit den Tränen.
»Es tut mir so leid«, flüstert Mark bewegt. »Der Kleine ist ein Held.
Er hat Kaja und mich gerettet.«
»Er hat sich geopfert«, nicke ich.
»Ich habe ja immer gesagt, dass die Kikis auf dem Plateau
bleiben sollen«, murmelt Clark.
»Halt einfach dein blödes Maul«, fahre ich ihn an.
Clark sagt nichts mehr. Eigentlich schweigen wir alle. Unsere Gedanken
sind bei Kiko. Und unter uns laufen die Dinos ihren letzten Gang.
Es würde mich heute nicht wundern, wenn es auch für uns der letzte Weg wäre.