Liebes Tagebuch!
Clara ist gekommen.
»Vielen Dank für den Hausbesuch«, sage ich. »Aber was
schleppst du denn alles mit dir?«
»Nichts, was ich nicht dringend benötige«, lacht sie.
»Die Rasselbande ist oben. Bin gespannt, wie sie reagieren.«
Die ganze Familie treibt sich im Kinderzimmer rum, wo sie fröhlich
zusammen spielen. Kiki kennt Clara ja genau und begrüßt sie freudig.
Clara greift nach der Spritze, durch die der Minichip unter
die Haut gebracht werden soll.
»Es piekst nur ganz wenig«, verspricht sie. »Aber danach kann
euch dann nie wieder jemand wegnehmen. Wir fangen mit dir
an, Kiki. Wenn deine Kinder sehen, dass du das tapfer erträgst,
werden sie bestimmt auch mutig sein wollen.«
Eine Sekunde später steht Clara ziemlich allein da.
Die Kiki halten Abstand, krabbeln auf Schränke, verstecken sich.
»Das habe ich befürchtet«, gebe ich zu.
»Ich auch«, lacht Clara. »Aber ich habe vorgesorgt.«
Ich versuche es mit Argumenten und erkläre Kiki ganz genau,
um was es dabei geht. Er versteht das schon.
Aber trotzdem will er sich nicht pieksen lassen.
»Wenn ihr nicht mitmacht, können wir nie wieder das Haus
verlassen«, erinnere ich.
Kiki bleibt ablehnend.
»Tja«, schmunzelt Clara, »dann muss eben Mara den Anfang machen.«
»Häh«
»Komm schon her.« Sie zwinkert mir zu. »Nur wer sich brav pieksen
lässt, bekommt hinterher ein Eis zur Belohnung.«
Also gehe ich zu ihr und sie tut so, als ob sie mir die Spritze geben würde.
Clara greift in die mitgebrachte Kühltruhe und reicht mir ein Eis.
»Eiscreme«, freue ich mich. »Und noch dazu meine Lieblingssorte.
Das war den kleinen Piekser aber wirklich wert. Vielen Dank.«