Tagebuch von Mara

[Jolande]

Also ich finde die Elfenwelt schön... Frühling, nette Wesen, Blumen, dazwischen Kiki und Mara - fast wie im Museum...

Ich freue mich auf die Fortsetzung, gerne weiterhin im Elfenland!

[Mara]

die Feenwelt ist so zuckrig, dass man schon vom Hinsehen Karies bekommt -

Stimmt schon - aber es passt irgendwie zu denen. Eine Elfenwelt im Asphaltdschungel käme nicht so gut

Ich freue mich auf die Fortsetzung, gerne weiterhin im Elfenland!

Irgendwie will ich aber schon auch wieder heimkommen ....

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Ich verabschiede mich am frühen Morgen.
Das Rosenmädchen hat mir verraten, dass es nicht mehr sehr
weit sei bis zum direkten Bereich der Königin. Aber je näher
ich dem Ziel komme, desto mehr Jäger seien unterwegs.
Ich soll sehr vorsichtig sein.

»Ki Kiiiii!!!!«
Das klingt sehr empört und auch etwas angstvoll. Ich laufe
hinzu und sehe, wie die Glockeblume nach Kiki greifen will.
»Du bleibst bei mir, Kiki«, ruft das Elfenkind. »Dich gebe
ich nicht mehr her. Du gehörst mir.«
»Ki Ki!«

Kiki versteckt sich hinter mir, schimpft aber weiter.
Glockenblume besteht darauf, Kiki zu behalten.
»Kiki kommt mit mir«, weise ich das Kind zurecht. »Es ist
mein Freund und Freunde trennen sich nicht ohne Not.
Kiki wäre hier nicht glücklich.«
»Wäre es doch. Ich sorge schon gut für es.«

Wir sehen zu, dass wir schnell wegkommen.
Glockenblume läuft uns ein Stück nach.
»Ihr seid gemein!«, ruft das Kind. »Ich hetze die Jäger
auf euch. Ihr seid ja so böse.«
»Geht weiter, nicht umdrehen«, sage ich meinen Begleitern.
Wir sehen zu, dass wir Abstand gewinnen.

Der Pfad wird schmaler, ist stellenweise überwuchert und
erschwert so das vorankommen. Es ist ein bisschen wie
Urwald hier, aber wie ein wunderschöner, märchenhafter
Urwald. Und immer noch einsam. Seit Stunden haben
wir keinen Laut mehr vernommen, abgesehen vom Schwirren
der vielen Insekten und dem Lied verborgener Vögel.

Gegen Abend erreichen wir eine Stelle, auf der leicht erhöht
wieder so ein Blütenthron steht wie jener bei der Schatzkiste.
Dort zumindest war ich sicher und konnte eine ruhige Nacht
verbringen. Ob diese seltsamen Stühle immer ein sicherer Ort sind?

Wir gehen hin und schauen uns um. Einen verborgenen Schatz
gibt es hier jedenfalls nicht. Leider auch keine goldenen Sonnen-
blumen. Ansonsten aber Blüten aller Art. Es duftet herrlich.

Ich setze mich auf den Stuhl. Ich bin so müde. Aber ich versuche,
wach zu bleiben. Meine Begleiter scharen sich um mich. Sie schlafen
vor mir ein. Als ein neugieriger Vogel in der Nähe auf dem Boden pickt,
ist Floh sofort hellwach. Ich entspanne mich.

Floh und Zecke sind zwar keine Kampfhunde, aber als Wachhunde
taugen sie durchaus. Wenn jemand kommt, melden sie es.
Beruhigt schlafe ich ein.

[/b]

[wällerplaymosammler]

Raffiniert!
Elfenkinder als Ablenkungsmanöver! !!

Genial!

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Die Hunde knurren im Morgengrauen.
Doch da ist es schon zu spät. Die Jäger haben mich gefunden!
Es ist nur ein kleiner Trupp, doch voll bewaffnet. Ich öffne die
Augen, sehe diese Jäger und sehe, wie ein Pfeil auf mich zuschießt.

Ein entsetzlicher Schmerz durchfährt mich. Ich kann mich nicht
mehr rühren. Hexenschuss hieß früher Elfenschuss. So etwas
Ähnliches muss mir widerfahren sein. Keine Wunde. Doch bei
der geringsten Bewegung ein unendlicher Schmerz.
Kiki schreit, schüttelt mich.
»Ki Kiiii, Ki Kiiii!«

Ich versuche, aufzustehen, falle aber vornüber und liege gekrümmt
im Gras. Kiki schreit die Elfen an, aber sie ignorieren meinen kleinen
Freund. Wenigstens betrachten sie weder ihn noch die Hunde als
Feinde. Trotz der Schmerzen empfinde ich das als beruhigend.

Nach langer Zeit, in der die Jäger nur wachsam um mich herum
stehen, kommt eine Kutsche - falls man das Gefährt so nennen
mag. Zumindest hat es Räder, die ein Gestell tragen, auf dem
belaubte Zweige liegen. Ziemlich rücksichtlos hieven die Jäger
mich auf dieses grüne Bett. Die Hunde springen gleich zu mir
hinauf und auch Kiki lässt sich nicht von meiner Seite verscheuchen.

Es ist ein Einhorn, das die Kutsche zieht. Lobo geht ganz vorne
mit dem Tier, gurrt es an und hofft wohl, er könne es zur Flucht
überreden. Irritiert suchen die Jäger mit den Blicken nach der
vermeintlichen Taube.

Kiki versucht verzweifelt, mich aufzurichten.
»Ich bin wach«, verspreche ich dem Kleinen. »Aber ich kann
mich nicht bewegen. Und ich habe höllische Schmerzen,
wenn ich es versuche.«
Es hat verstanden und rüttelt nicht mehr an mir. Zaghaft
streichelt es meinen Arm. Jedes Schlagloch, und davon
gibt es viele, lässt mich aufstöhnen.

Diese Kutsche hat den Weg verlassen, auf dem ich bleiben sollte.
Das Einhorn geht querfeldein. Aber anscheinend wissen alle,
wohin es geht. Außer mir natürlich. Die Reise scheint endlos zu sein.

Bei einer kurzen Rast bekommen wir alle etwas zu trinken.
Der honigfarbene Saft stillt seltsamerweise Hunger und Durst zugleich.
Danach geht es weiter. Kiki jammert, weil ich kaum auf es reagiere.

Ich würde es so gerne trösten. Aber ich bin wie gelähmt.
Und ich fürchte, das alles wird ein übles Ende nehmen.

[/b]

[Playmo-family]

Hallo Mara

Hexenschuss hieß früher Elfenschuss ?

Alles klar ... aber nette Idee, dich ohne Wunde oder Verletzung "ruhig" zu stellen

Wohin es wohl geht?
Was haben sie mit dir vor - vielleicht sind sie auch geschickt worden?

Viele Grüße
Ute

[Jolande]

Tückisches Elfenland - auf der einen Seite so schön mit Blumen, auf der anderen Seite die unbarmherzigen Jäger.
Elfenschuss habe ich vorher auch noch nie gehört.

Was sie wohl mit dir vorhaben? Wohl nichts gutes, wenn sie vor dem Reden gleich schießen.

[Mara]

Doch, doch - das habe ich nicht erfunden. In Island spricht man heute noch nur von Elfenschuss, wenn der Hexenschuss gemeint ist.

[wällerplaymosammler]

Aua! Ne schmerzliche Begegnung!

Hoffentlich erholt du dich gut.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Kiki rüttelt mich wieder. Es will mir etwas sagen.
Mühsam öffne ich die Augen.
Anscheinend sind wir am Zeil angekommen.
Ob ich mich darüber freuen sollte?

Wir nähern uns einem Bauwerk - oder so etwas Ähnlichem.
Dort sind andere Elfen, die keine Jäger sind. Es sieht so aus,
als seien wir erwartet worden. Elfen und Jäger begrüßen sich.

Die Jäger heben mich mit meiner Unterlage vom Wagen und
tragen mich zu den Elfen. Sie sind weder unfreundlich noch
bedrohlich. Aber sie achten nicht auf mich und gehen etwas
ruppig zu Werke. Ich stöhne vor Schmerzen, was aber
niemanden interessiert.

Kiki will mir natürlich nach. Doch da vertritt ihm ein Elfenkind,
die Glockeblume von einst, den Weg.
»Jetzt gehörst du doch mir«, triumphiert es. »Jetzt
beschützt dich niemand mehr.«
»Ki Ki!«, schimpft das Kleine.
»Die Jäger haben dich mir versprochen, wenn ich ihnen deinen
Menschen zeige«, erklärt das Kind. »Du musst jetzt mit mir kommen.«

Die Glockenblume will nach Kiki greifen. Aber Lobo hat alles
beobachtet und er ist überhaupt nicht bereit, sich von Kiki zu
trennen. Obwohl er unsichtbar ist, tut er doch das, was Geister
am besten können: Angst machen! Der Glockenblume wird
richtig unheimlich zumute. Das Kind weicht vor Lobo zurück
und hat Kiki für den Moment völlig vergessen.

Die Jäger haben mich abgelegt. Die Elfen begutachten mich. Vor
einem Blütenstrauch wartet eine Elfe, die hier wohl die Anführerin
ist. Schließlich kommt sie zu mir und betrachtet mich eine Weile.
»Es ist lange her, dass ein Mensch zu uns gefunden hat«,
murmelt sie, ihr Erstaunen kaum verbergend.

»Was geschieht mit mir?«, keuche ich unter Schmerzen.
»Trink hiervon«, erklärt sie fast freundlich. »Nach unseren
Gesetzen musst du sterben oder transformieren.«
»Transformieren?«
»Aber ja.« Sie lächelt freundlich. »Du musst eine
Elfe werden, wenn du leben willst.«
Sie flößt mir den Trank ein. Wehren kann ich mich ja nicht.

Mein tapferes Kiki will zu mir und mir helfen, als zwei Elfen
mich hochheben. Doch eine andere Elfe vertritt Kiki den Weg
und lässt es nicht zu mir. Es ruft und jammert.
Aber das Kleine kann ja nichts tun.

[/b]

[Mara]

Die Elfen haben mich in eine riesige Blüte gebettet.
»Es tut nicht weh«, verspricht die, die mir den Trank gab.
»Danach sind alle Schmerzen verschwunden und wirst
eine der unseren sein.«
»Das will ich doch gar nicht«, stöhne ich auf.
»Du hast keine Wahl«, lächelt sie.

Sie hebt die Arme und murmelte in alter elfischer Sprache
rituelle Worte. Langsam senken sich die Blütenblätter über
mich, erst eines, dann das nächste, dann mehr.
Sie intoniert weiter.
»Hör‹ auf«, keuche ich.
Sie lässt sich nicht unterbrechen.

Und dann steht plötzlich Arana zwischen ihr und mir.
»Lass ab«, verlangt sie, »dieser Mensch gehört mir.
Ihr habt kein Recht an ihr.«
»Sie ist in unser Reich eingedrungen«, lehnt die andere ab.
»Mara wandelt oft zwischen den Welten«, antwortet Arana.
»Trotzdem ist sie ein Mensch, der in seine eigene Welt gehört.«
»Dann hätte sie dort bleiben sollen.«
»Die Transformation darf nur mit Zustimmung geschehen«,
erinnert Arana. »So will es euer Gesetz.«

Die Blütenblätter öffnen sich wieder. Mühsam setze ich mich auf.
»Es ist schön, dich zu sehen«, begrüße ich meine Fee.
»Nun, ich bin deine Fee«, lächelt sie, »da muss ich bei dir sein.
Aber dies ist das Reich der Elfen und ich bin hier nur Gast.«
»Ich will keine Elfe werden«, murmle ich.
»Wenn du das nicht willst, bringen sie dich zum Rat - und der
wird vermutlich deinen Tod beschließen«, warnt Arana.
»Sterben will ich auch nicht.«

Arana verfügt immerhin über ausreichende Kräfte, um mir die
Schmerzen so weit abzumildern, dass ich mich erheben kann.
Da tritt die Elfenpriesterin zu mir und fragt mich eindringlich,
ob ich nicht doch die Transformation möchte.
»Es erwartet dich ein wundervolles Sein in unserer schönen
Welt«, verspricht sie.
»Eure Welt unterschiedet sich kaum von der meinen«, lehne ich ab.
»Jäger, die andere hetzen; Kinder, die um eines Vorteils Willen Verrat
begehen - das finde ich auch in meiner Welt. Dort aber gibt es auch
Treue und Freundschaft, was ich hier bei euch bisher nicht gefunden habe.«

»Sie hat entschieden«, steht mir Arana bei. »Ihr müsst ihren Willen respektieren.«
»Sie ist dumm«, antwortet die Elfe lächelnd, wobei sie mich
aber durchaus wohlwollend und vielleicht auch ein wenig
bewundernd betrachtet. »Also wird der Rat entscheiden.
Und du, Fee, weißt genau, wie das Ergebnis sein wird.«
Arana nickt betrübt. Sie schaut mich fragend an. Aber ich will
wirklich keine Elfe werden. Ich hoffe einfach, dass die Elfen mich
gehen lassen, wenn sie erst einmal wissen, weshalb ich gekommen bin.

Ich werde also wieder auf einen Wagen gepackt. Diesmal ist es
aber ein Handkarren, den einer der Jäger eigenhändig zieht. Er
ist klein, dafür wirklich bequem. Die Elfen verstehen, zu reisen.
So ist es direkt angenehm - wenn das Reiseziel nicht so furchteinflößend wäre.

Auf einem weiteren Wagen sind die Hunde. Und der dritte Wagen
gehört Kiki. Die Glockenblume zieht ihn. Dass dort auch Lobo ist,
weiß ja niemand. Wir alle müssen zum Rat der Elfen.

Falls es schlecht ausgeht, hoffe ich zumindest, dass Kiki
dann bei der Glockenblume bleiben und glücklich leben wird.

[/b]

[Artona]

Mara als Elfe? Erscheint mir eigentlich gar nicht so abwegig. Wäre doch spannend gewesen, wenn du mit neuen Fähigkeiten zurückgekehrt wärst.

[Ischade]

Ich weiß nicht, ob sie da hätte zurückkehren können...

[Artona]

Wieso nicht? Und sie hätte fliegen und sich unsichtbar machen können. Wäre schon cool gewesen.

[Mara]

Bäh, als Elfe wäre ich für meine Freunde und fast alle anderen Menschen unsichtbar.
Nö, das will ich nicht