„Hallo“ ruft sie hinüber. Der Wassermann schaut auf.
„Guten Abend, schöne Frau.“ Singt er leise mit der Melodie seiner Geige mit.
Lenej ist fasziniert und wie in den Bann geschlagen durch die Melodie, die er spielt.
„Komm doch herüber zu mir.“ Singt der Wassermann wieder. Und ohne nachzudenken läuft Lenej über den zugefrorenen Fluss.
„Ich komme zu Dir.“ Murmelt sie.
„Du kannst für immer bei mir bleiben.“ Lächelt er.
Dann tritt sie auf die Stelle, die in den letzten Tagen mehrmals zum Eisangeln aufgeschlagen wurde und nur eine dünne Eisschicht hat. Und wie der Wassermann schon erwartete, bricht das Eis mit einem leisen Knirschen.
„Hilfe“ ruft Lenej, die wieder aus dem bann erwacht ist.
„Lass Dich einfach untergehen. Dann kannst Du bei mir bleiben.“ Beruhigt er sie. Aber es beruhigt sie nicht und sie rudert weiter mit den Armen.
Aber der Hilfe-Ruf bleibt nicht ungehört. Ein Fremder ist in der Nacht unterwegs und kommt zu ihr gelaufen
Schnell zieht er sie heraus. Der Wassermann ist unglücklich. Aber Lenej freut sich über alle Maßen.
„Danke“
„Keine Ursache.“ Erwidert der Fremde.
„Wer seid Ihr?“ fragt sie, als sie wieder zu sich kommt.
„Ich bin NeeJu. Ich bin auf der Suche nach meinem Bruder.“
„Meinst Du LeeJu – er ist mit Luke auf der Suche nach der Dracheninsel.“
Er nimmt sie auf die Arme und trägt sie Richtung Schloss
„Das habe ich befürchtet.“ Antwortet der Fremde. „jemand erzählte mir, dass die Insel verflucht sein soll. Ich muss ihn finden, bevor er dort ankommt.
„Er ist schon einige Tagesreisen im Vorsprung.“
„Willst Du noch mit reinkommen?“ fragt Lenej als sie am Schloss ankommen.
„Nein, ich muss mich beeilen.“ Erwidert er und macht sich sofort weiter auf den Weg.
„Aber nochmal Danke!“ ruft sie ihm nach, bevor sie nach oben geht, sich trockene Sachen anzieht und unter die warme Decke krabbelt.