Die Zauberflöte

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Moriana
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Re: Die Zauberflöte -5. Bild Gartenhof Pamina

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 01:00

6. Bild Gartenhof (1).JPG
Monostatos
Ha, da find ich ja die spröde Schöne!
6. Bild Gartenhof (2).JPG
Und um so einer geringen Pflanze wegen wollte man meine Fußsohlen behämmern?
Also bloß dem heutigen Tag hab ich's zu verdanken,
daß ich noch mit heiler Haut auf die Erde trete! Hm! Was war denn eigentlich mein Verbrechen?
Daß ich mich in eine Blume vergaffte, die auf fremden Boden versetzt war?
Und welcher Mensch, wenn er auch von gelinderem Himmelsstrich daherwanderte,
würde bei so einem Anblick kalt und unempfindlich bleiben?
Bei allen Sternen, das Mädchen wird mich noch um meinen Verstand bringen!
Das Feuer, das in mir glimmt, wird mich noch verzehren. (Er sieht sich allenthalben um.)
6. Bild Gartenhof (3).JPG
Wenn ich wüßte - daß ich so ganz allein und unbelauscht
wäre, ich wagte es noch einmal. (Er macht sich Wind mit beiden Händen.)
Es ist doch eine verdammt närrische Sache um die Liebe! Ein Küßchen, dächte ich, ließe sich
entschuldigen.
6. Bild Gartenhof (4).JPG
Alles fühlt der Liebe Freuden,
Schnäbelt, tändelt, herzt und küßt;
Und ich sollt 'die Liebe meiden,
Weil ein Schwarzer häßlich ist!
Ist mir denn kein Herz gegeben?
Ich bin auch den Mädchen gut!
Immer ohne Weibchen leben,
Wäre wahrlich Höllenglut!
Drum so will ich, weil ich lebe,
Schnäbeln, küssen, zärtlich sein!
Lieber guter Mond vergebe,
Eine Weiße nahm mich ein.
Weiß ist schön! Ich muß sie küssen;
Mond, verstecke dich dazu!
Sollt' es dich zu sehr verdrießen,
O so mach die Augen zu!
(Er schleicht langsam und leise hin.)
6. Bild Gartenhof  (5a).JPG
Königin (gebietend zu Monostatos)
Zurück!
Pamina (erwacht)
Ihr Götter!
Monostatos (prallt zurück)
O weh! Das ist - wo ich nicht irre, die Göttin der Nacht.
(Steht ganz still.)
6. Bild Gartenhof (6).JPG
Pamina
Mutter! Mutter! Meine Mutter!
Monostatos
Mutter? Hm! Das muß man von weitem belauschen.
(Schleicht nach hinten ab.)
6. Bild Gartenhof (6).JPG
Königin
Verdank es der Gewalt, mit der man dich mir entriß, daß
ich noch deine Mutter mich nenne. Wo ist der Jüngling,
den ich an dich sandte?
Pamina

Ach, Mutter, der ist der Welt und den Menschen auf ewig entzogen.
Er hat sich den Eingeweihten gewidmet.
Königin
Den Eingeweihten? Unglückliche Tochter! Nun bist du auf ewig mir entrissen.
Pamina
Entrissen? O fliehen wir, liebe Mutter! Unter deinem
Schutz trotz ich jeder Gefahr.
Königin
Schutz? Liebes Kind, deine Mutter kann dich nicht mehr schützen.
Mit deines Vaters Tod ging meine Macht zu Grabe.
Pamina
Mein Vater -
6. Bild Gartenhof (7).JPG
Königin
Übergab freiwillig den siebenfachen Sonnenkreis den Eingeweihten.
Diesen mächtigen Sonnenkreis trägt Sarastro auf seiner Brust.
Als ich ihn darüber beredete, so sprach er mit gefalteter Stirn:
"Weib, meine letzte Stunde ist da - alle Schätze, so ich allein besaß,
sind dein und deiner Tochter."
- "Der alles verzehrende Sonnenkreis" - fiel ich ihm hastig in die Rede
- "Ist den Geweihten bestimmt", antwortete er,
"Sarastro wird ihn so männlich verwalten wie ich bisher.
Und nun kein Wort weiter; forsche nicht nach Wesen,
die dem weiblichen Geist unbegreiflich sind. Deine Pflicht ist, dich und deine
Tochter der Führung weiser Männer zu überlassen."
Pamina
Liebe Mutter, nach alledem zu schließen, ist wohl auch
der Jüngling auf immer für mich verloren?
Königin
Verloren, wenn du nicht, ehe die Sonne die Erde färbt,
ihn durch diese unterirdischen Gemächer zu fliehen beredest.
Der erste Schimmer des Tages entscheidet, ob er ganz dir
oder den Eingeweihten gegeben ist.
Pamina
Liebe Mutter, dürft' ich den Jüngling als Eingeweihten
denn nicht auch ebenso zärtlich lieben, wie ich ihn jetzt liebe?
Mein Vater selbst war ja mit diesen weisen Männern verbunden.
Er sprach jederzeit mit Entzücken von ihnen, preiste ihre Güte
- ihren Verstand - ihre Tugend. Sarastro ist nicht weniger tugendhaft.
Königin
Was hör ich! Du, meine Tochter, könntest die
schändlichen Gründe dieser Barbaren verteidigen? So
einen Mann lieben, der, mit meinem Todfeind
verbunden, mit jedem Augenblick nur meinen Sturz
bereiten würde? Siehst du hier diesen Stahl? Er ist für
Sarastro geschliffen. Du wirst ihn töten und den
mächtigen Sonnenkreis mir überliefern.
Pamina
Aber liebste Mutter!
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Re: Die Zauberflöte

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 01:15

6. Bild Gartenhof (10).jpg
Königin
Kein Wort!
6. Bild Gartenhof (11).JPG
Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen,
Tod und Verzweiflung flammet um mich her!
Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen,
So bist du meine Tochter nimmermehr.
Verstoßen sei auf ewig, verlassen sei auf ewig,
Zertrümmert sei'n auf ewig alle Bande der Natur,
Wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen!
Hört, Rachegötter! Hört der Mutter Schwur!
6. Bild Gartenhof (13).JPG
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Re: Die Zauberflöte

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 01:37

Pamina (mit dem Dolch in der Hand)
Morden soll ich? Götter! Das kann ich nicht - das kann ich nicht. (Steht in Gedanken.)
6. Bild Gartenhof (18 D).jpg
Monostatos
Sarastros Sonnenkreis hat also auch seine Wirkung?
Und diesen zu erhalten, soll das schöne Mädchen ihn morden.
Das ist Salz in meine Suppe.
6. Bild Gartenhof (18a).jpg
Pamina
Aber schwur sie nicht bei allen Göttern, mich zu verstoßen,
wenn ich den Dolch nicht gegen Sarastro kehre? Götter! Was soll ich tun?
6. Bild Gartenhof (19M).jpg
Monostatos
Dich mir anvertraun.
(Nimmt ihr den Dolch weg.)
6. Bild Gartenhof (20e).jpg
Pamina (erschrickt)
Ha!
Monostatos
Warum zitterst du? Vor meiner schwarzen Farbe oder vor
dem ausgedachten Mord?
Pamina (schüchtern)
Du weißt also?
6. Bild Gartenhof (21a).jpg
Monostatos
Alles. Ich weiß sogar, daß nicht nur dein, sondern auch deiner Mutter Leben
in meiner Hand steht. Ein einziges Wort sprech ich zu Sarastro,
und deine Mutter wird in diesem Gewölb', in dem Wasser, das die Eingeweihten reinigen soll,
wie man sagt, ersäuft. Aus diesem Gewölb' kommt sie nun sicher nicht mehr mit heiler Haut,
wenn ich es will. Du hast also nur einen Weg, dich und deine Mutter zu retten.
Pamina
Der wäre?
Monostatos
Mich zu lieben!
Pamina (zitternd, für sich)
Götter!
6. Bild Gartenhof (22).JPG
Monostatos (freudig für sich)
Das junge Bäumchen jagt der Sturm auf meine Seite.
Nun, Mädchen, ja oder nein!
Pamina (entschlossen)
Nein!
Monostatos (voll Zorn)
Nein? Und warum? Weil ich die Farbe eines schwarzen Gespenstes trage?
Nicht? Ha! So stirb! (Er ergreift sie bei der Hand.)
6. Bild Gartenhof (23).JPG
Pamina
Monostatos, sieh mich hier auf meinen Knien - schone meiner!
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Re: Die Zauberflöte

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 01:58

Monostatos
Liebe oder Tod! Sprich! Dein Leben steht auf der Spitze.
6. Bild Gartenhof (24).JPG
Pamina
Mein Herz hab ich dem Jüngling geopfert.
Monostatos
Was kümmert mich dein Opfer - sprich!
Pamina (entschlossen)
Nie!
Monostatos (erhebt den Dolch gegen Pamina)
So fahre denn hin!
6. Bild Gartenhof (25).JPG
Sarastro (tritt gebietend zwischen beide, erhebt drohend den Arm und schleudert Monostatos zurück)
Zurück
6. Bild Gartenhof (26).JPG
Monostatos (sich blitzschnell um sich selbst drehend und vor Sarastro auf die Knie fallend)
Herr, mein Unternehmen ist nicht strafbar, ich bin unschuldig!
Man hat deinen Tod geschworen, darum wollte ich dich rächen.
6. Bild Gartenhof (27a).jpg
Sarastro
Ich weiß nur allzuviel, weiß, daß deine Seele ebenso schwarz als dein Gesicht ist.
Auch würde ich dies schwarze Unternehmen mit höchster Strenge an dir bestrafen,
wenn nicht ein böses Weib, das zwar eine sehr gute Tochter hat,
den Dolch dazu geschmiedet hätte.
Verdank es der bösen Handlung des Weibes, daß du ungestraft davonziehst. Geh!
Monostatos (im Abgehen)
Jetzt such ich die Mutter auf, weil die Tochter mir nicht beschieden ist.
6. Bild Gartenhof (28s).jpg
Pamina
Herr, strafe meine Mutter nicht; der Schmerz über meine Abwesenheit -
6. Bild Gartenhof (29).JPG
Sarastro
Ich weiß alles. Weiß, daß sie in unterirdischen Gemächern des Tempels herumirrt
und Rache über mich und die Menschheit kocht. Allein du sollst sehen,
wie ich mich an deiner Mutter räche. Der Himmel schenke nur dem holden Jüngling
Mut und Standhaftigkeit in seinem Vorsatz, dann bist du mit ihm glücklich,
und deine Mutter soll beschämt nach ihrer Burg zurückkehren.
6. Bild Gartenhof (31).JPG
Arie
In diesen heil'gen Hallen
Kennt man die Rache nicht,
Und ist ein Mensch gefallen,
Führt Liebe hin zur Pflicht.
Dann wandelt er an Freundes Hand
Vergnügt und froh ins beßre Land.
In diesen heil'gen Mauern,
Wo Mensch den Menschen liebt,
Kann kein Verräter lauern,
Weil man dem Feind vergibt.
Wen solche Lehren nicht erfreun,
Verdienet nicht, ein Verdienet nicht, ein Mensch zu sein.
(Beide gehen ab.)
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Re: Die Zauberflöte - Bild 7. Die Halle

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 02:38

Tamino und Papageno werden ohne Schleier von den zwei Priestern hereingeführt.
Halle (1).JPG
Sprecher
Hier seid ihr euch beide allein überlassen. Sobald die Posaune tönt, dann nehmt ihr euren Weg dahin.
Prinz, lebt wohl! Wir sehen uns, eh' ihr ganz am Ziele seid.
Noch einmal, vergeßt das Wort nicht: Schweigen!
Halle (2a).jpg
Zweiter Priester
Papageno, wer an diesem Ort sein Stillschweigen bricht, den strafen die Götter durch Donner und Blitz.
Halle (3).JPG
Leb wohl!
Halle (4).JPG
Papageno (Nach einer Pause:)
Tamino!
Halle (5).JPG
Tamino (verweisend)
St!
Papageno
Das ist ein lustiges Leben! Wär' ich lieber in meiner Strohhütte oder im Wald,
so hört' ich doch manchmal einen Vogel pfeifen.
Tamino (verweisend)
St!
Papageno
Mit mir selbst werd ich wohl sprechen dürfen; und auch
wir zwei können zusammen sprechen, wir sind ja Männer.
Tamino (verweisend)
St!
Papageno (singt)
Lalala - lalala! - Nicht einmal einen Tropfen Wasser
bekommt man bei diesen Leuten, viel weniger sonst was.
Halle (6).JPG
Ein altes häßliches Weib kommt aus der Versenkung mit einem großen Becher
Weib (reicht Papageno den Becher)
Papageno (sieht sie lange an)
Ist das für mich?
Halle (7).JPG
Weib
Ja, mein Engel!
Papageno (sieht sie wieder an, trinkt)
Nicht mehr und nicht weniger als Wasser. Sag du mir, du unbekannte Schöne,
werden alle fremden Gäste auf diese Art bewirtet?
Weib
Freilich, mein Engel!
Papageno
Soso! Auf diese Art werden die Fremden auch nicht gar zu häufig kommen.
Weib
Sehr wenig.
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Re: Die Zauberflöte Halle Papageno -altes Weib

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 02:54

Papageno
Kann mir's denken. Geh, Alte, setze dich her zu mir, mir
ist die Zeit verdammt lange. Sag mir, wie alt bist du denn?
Halle (8).JPG
Weib
Wie alt?
Papageno
Ja!
Weib
Achtzehn Jahr und zwei Minuten.
Papageno
Achtzehn Jahr und zwei Minuten?
Weib
Ja!
Papageno
Hahaha! Ei, du junger Engel! Hast du auch einen Geliebten?
Weib
I freilich!
Papageno
Ist er auch so jung wie du?
Weib
Nicht gar, er ist um zehn Jahre älter.
Papageno
Um zehn Jahre ist er älter als du? Das muß eine Liebe sein!
Wie nennt sich denn dein Liebhaber?
Weib
Papageno
Papageno (erschrickt; Pause)
Papageno! - Wo ist er denn, dieser Papageno?
Weib
Da sitzt er, mein Engel.
Papageno
Ich war' dein Geliebter?
Weib
Ja, mein Engel!
Papageno (nimmt schnell das Wasser und spritzt ihr ins Gesicht)
Sag mir, wie heißt du denn?
Halle (9).JPG
Weib
Ich heiße -
Halle (10a).jpg
(Starker Donner. Das Weib hinkt schnell ab.)
Papageno
O weh!
Tamino (steht auf, droht mit dem Finger)
Papageno
Nun sprech ich kein Wort mehr!
Halle (11a).jpg
Die drei Knaben
Seid uns zum zweitenmal willkommen,
Ihr Männer, in Sarastros Reich.
Er schickt, was man euch abgenommen,
Die Flöte und die Glöckchen euch.
Halle (12).JPG
Wollt ihr die Speisen nicht verschmähen,
So esset, trinket froh davon.
Wenn wir zum drittenmal uns sehen,
Ist Freude eures Mutes Lohn!
Tamino Mut! Nah ist das Ziel.
Du, Papageno, schweige still!
Halle (13a).jpg
(Während des Terzetts überreichen sie Tamino die Flöte,
Papageno das Glockenspiel und fliegen dann auf.
)
Halle (14).JPG
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Re: Die Zauberflöte - Halle

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 03:10

Papageno
Tamino, wollen wir nicht speisen?
Tamino (bläst auf seiner Flöte)
Halle (16).JPG
Papageno
Blase du nur fort auf deiner Flöte, ich will meine Brocken blasen.
Herr Sarastro führt eine gute Küche. Auf diese Art, ja, da will ich schon schweigen,
wenn ich immer solche gute Bissen bekomme. Nun, ich will sehen,
ob auch der Keller so gut bestellt ist.
(Er schenkt sich ein und trinkt.)
Ha! - das ist Götterwein!
Tamino (beendet sein Flötenspiel)
Papageno
Blase du nur fort auf deiner Flöte, ich will meine Brocken
blasen. Herr Sarastro führt eine gute Küche. Auf diese
Art, ja, da will ich schon schweigen, wenn ich immer
solche gute Bissen bekomme. Nun, ich will sehen, ob
auch der Keller so gut bestellt ist.
(Er schenkt sich ein und trinkt.)
Ha! - das ist Götterwein!
Tamino (beendet sein Flötenspiel)
Pamina (eilt herbei)
Halle (17).JPG
Pamina (freudig)
Du hier? Gütige Götter! Dank euch, daß ihr mich diesen Weg führtet.
Ich hörte deine Flöte, und so lief ich pfeilschnell dem Tone nach. - Aber du bist traurig?
Sprichst nicht eine Silbe mit deiner Pamina?
Halle (18).JPG
Tamino (seufzt)
Ah! (Winkt ihr, fortzugehen.)
Pamina
Wie? Ich soll dich meiden? Liebst du mich nicht mehr?
Tamino (seufzt)
Ah! (Winkt ihr wieder fort.)
Halle (19).JPG
Pamina
Ich soll fliehen, ohne zu wissen warum? Tamino! Holder Jüngling!
Hab ich dich beleidigt? O kränke mein Herz nicht noch mehr. Bei dir such ich Trost, Hilfe
- und du kannst mein liebevolles Herz noch mehr kränken? Liebst du mich nicht mehr?
Halle (20).JPG
Tamino (seufzt)
Pamina
Papageno, sag du mir, was ist mit meinem Freund?
Halle (21).JPG
Papageno (hat einen Brocken im Munde, hält mit beiden Händen die Speisen zu, winkt fortzugehen)
Hm! hm! hm!
Pamina
Wie? Auch du? Erkläre mir wenigstens die Ursache eures Stillschweigens?
Papageno
St. (Er deutet ihr an fortzugehen.)
Pamina
O das ist mehr als Kränkung, mehr als Tod!
(Pause.)
Liebster, einziger Tamino!
Halle (22).JPG
Arie
Ach, ich fühl's, es ist verschwunden,
Ewig hin der Liebe Glück!
Nimmer kommt ihr Wonnestunden
Meinem Herzen mehr zurück!
Sieh, Tamino, diese Tränen
Fließen, Trauter, dir allein.
Fühlst du nicht der Liebe Sehnen,
So wird Ruh' im Tode sein!
ab
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Re: Die Zauberflöte

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 03:23

Papageno (ißt hastig)
Nicht wahr, Tamino, ich kann auch schweigen, wenn's sein muß?
Ja, bei so einem Unternehmen bin ich Mann.
(Er trinkt.)
Der Herr Koch und der Herr Kellermeister sollen leben!
Halle (23).JPG
(Dreimaliger Posaunenton.)
Tamino (winkt Papageno, daß er mit ihm gehen soll).
Papageno
Gehe du nur voraus, ich komme schon nach.
Tamino (will ihn mit Gewalt fortführen)
Papageno
Der Stärkere bleibt da!
(Tamino droht ihm und geht rechts ab, ist aber links gekommen.)
Papageno
Jetzt will ich mir's erst recht wohl sein lassen. Da ich in meinem besten Appetit bin,
soll ich gehen? Das laß ich wohl bleiben. Ich ging' jetzt nicht fort, und wenn Herr
Sarastro seine sechs Löwen an mich spannte.
Halle (24).JPG
(Die Löwen kommen heraus und bedrohen Papageno.)
O Barmherzigkeit, ihr gütigen Götter! Tamino, rette mich! Die Herren Löwen machen eine Mahlzeit aus mir.
Tamino (bläst seine Flöte und besänftigt die Löwen)
Halle (25).JPG
Die Löwen (gehen zurück)
Tamino (winkt Papageno, daß er endlich mit ihm gehen soll)
Papageno
Ich gehe schon! Heiß du mich einen Schelm, wenn ich dir nicht in allem folge.
(Dreimaliger Posaunenton.)
Papageno
Das geht uns an. Wir kommen schon. Aber hör einmal,
Tamino, was wird denn noch alles mit uns werden?
Halle (26).JPG
Tamino (zeigt gen Himmel)
Papageno
Die Götter soll ich fragen?
Tamino (bedeutet: ja)
Papageno
Ja, die könnten uns freilich mehr sagen als wir wissen.
(Dreimaliger Posaunenton.)
Tamino (reißt ihn mit Gewalt fort)
Halle (27).JPG
Papageno
Eile nur nicht so, wir kommen noch immer zeitig genug, um uns braten zu lassen.
Halle (28).JPG
(Beide ab.)
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Re: Die Zauberflöte - 8. Bild in den Gewolben einr Pyramide

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 11:17

8 (2).JPG
Chor der Priester
O Isis und Osiris, welche Wonne!
Die düstre Nacht verscheucht der Glanz der Sonne.
Bald fühlt der edle Jüngling neues Leben:
Bald ist er unserm Dienste ganz ergeben.
Sein Geist ist kühn, sein Herz ist rein,
Bald wird er unser würdig sein.
8 (3).JPG
Sarastro (gibt einen Wink nach rechts hin)
Zwei Priester (entfernen sich nach rechts vorn und kommen sogleich mit Tamino, zurück)
8 (5).JPG
Sarastro
Prinz, dein Betragen war bis hierher männlich und
gelassen; nun hast du noch zwei gefährliche Wege zu
wandern. Schlägt dein Herz noch ebenso warm für
Pamina und wünschest du einst als ein weiser Fürst zu
regieren, so mögen die Götter dich ferner begleiten. -
Deine Hand!
8 (6).JPG
Man bringe Pamina! (gibt einen Wink rechts hin)
8 (7).JPG
Zwei Priester (entfernen sich und kommen sogleich mit Pamina
zurück, welche mit einem Schleier der Eingeweihten
bedeckt ist;
8 (8).JPG
Pamina
Wo bin ich? Welch eine fürchterliche Stille! Saget, wo ist mein Jüngling?
8 (9).JPG
Sarastro
Er wartet deiner, um dir das letzte Lebewohl zu sagen.
Pamina
Das letzte Lebewohl? Oh, wo ist er? Führt mich zu ihm.
Sarastro
Hier.
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Re: Die Zauberflöte

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 11:56

Pamina (entzückt)
Tamino!
Tamino (sie von sich weisend)
Zurück!
8 (10).JPG
Pamina
Soll ich dich, Teurer, nicht mehr sehn?
Sarastro
Ihr werdet froh euch wiedersehn!
8 (11).JPG
Pamina
Dein warten tödliche Gefahren!
Tamino
Die Götter mögen mich bewahren!
Pamina
Dein warten tödliche Gefahren!
Sarastro
Die Götter mögen ihn bewahren!
Tamino
Die Götter mögen mich bewahren!
Pamina
Du wirst dem Tode nicht entgehen, Mir flüstert dieses Ahnung ein.
Sarastro
Der Götter Wille mag geschehen, Ihr Wink soll ihm Gesetze sein!
Tamino
Der Götter Wille mag geschehen, Ihr Wink soll mir Gesetze sein!
8 (12).JPG
Pamina
O liebtest du, wie ich dich liebe, Du würdest nicht so ruhig sein.
Sarastro
Glaub mir, er fühlet gleiche Triebe, Wird ewig dein Getreuer sein.
Tamino
Glaub mir, ich fühle gleiche Triebe,
Werd ewig dein Getreuer sein!
Sarastro
Die Stunde schlägt, nun müßt ihr scheiden!
8 (13).JPG
Tamino und Pamina
Wie bitter sind der Trennung Leiden!
Sarastro
Tamino muß nun wieder fort.
Tamino
Pamina, ich muß wirklich fort!
Pamina
Tamino muß nun wirklich fort?
Sarastro
Nun muß er fort!
Tamino
Nun muß ich fort.
Pamina
So mußt du fort!
Tamino
Pamina, lebe wohl!
Pamina
Tamino, lebe wohl!
Sarastro
Nun eile fort.
Dich ruft dein Wort.
Die Stunde schlägt, wir sehn uns wieder!
Tamino und Pamina
Ach, goldne Ruhe, kehre wieder!
Lebe wohl! Lebe wohl!
(Pamina wird von zwei Priestern abgeführt)
Sarastro
Wir sehn uns wieder!
(Entfernen sich mit Tamino an der Hand und allen Priestern.)

Papageno (von außen links)
Tamino! Tamino! Willst du mich denn gänzlich verlassen?
8 (15).JPG
(Er sucht von links herein.)
Wenn ich nur wenigstens wüßte, wo ich wäre? - Tamino!
8 (16).JPG
- Tamino! - Solang ich lebe, bleib ich nicht mehr von dir.
Nur diesmal verlaß mich armen Reisegefährten nicht.
- Tamino! - Solang ich lebe, bleib ich nicht mehr von dir.
Dateianhänge
8 (14) ab.JPG
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Re: Die Zauberflöte

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 12:08

8 (17).JPG
(Er kommt an die Tür, durch die Tamino abgeführt worden ist.)
Eine Stimme (ruft ihm entgegen)
Zurück!
(Donnerschlag; Feuer schlägt zur Tür heraus; starker Akkord.)
8 (18).JPG
Papageno
Barmherzige Götter! Wo wend ich mich hin? Wenn ich
nur wüßte, wo ich hereinkam.
Die Stimme(ruft ihm entgegen)
Zurück! (Donner und Feuer und Akkord wie oben.)
8 (19).JPG
Papageno
Nun kann ich weder vorwärts noch zurück. (Weint.)
8 (20) weint.JPG
Muß vielleicht am Ende gar verhungern! Schon recht!
Warum bin ich mitgereist.
Sprecher (tritt heran. )
Mensch! Du hättest verdient, auf immer in finstern Klüften der Erde zu wandern;
- die gütigen Götter aber entlassen der Strafe dich. -
Dafür aber wirst du das himmlische Vergnügen der Eingeweihten nie fühlen.
8 (21).JPG
Papageno
Je nun, es gibt ja noch mehr Leute meinesgleichen.
Mir wäre jetzt ein gut Glas Wein das größte Vergnügen.
Sprecher
Sonst hast du keinen Wunsch in dieser Welt?
Papageno
Bis jetzt nicht.
Sprecher
Man wird dich damit bedienen.
(Ab. Ein großer Becher mit Wein gefüllter kommt aus der
Erde.
)
8 (22).JPG
Papageno
Juhe! Da ist er schon!
8 (23).JPG
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Re: Die Zauberflöte - 8. In der Pyramide Papageno-Papagena

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 12:22

Herrlich! -Himmlisch! - Göttlich! - Ha! Ich bin jetzt so
vergnügt, daß ich bis zur Sonne fliegen wollte, wenn ich
Flügel hätte. Ha! Mir wird ganz wunderlich ums Herz! Ich
möchte - ich wünschte - ja, was denn?
8 (24).JPG
Arie (Schlägt dazu sein Glockenspiel.)
Ein Mädchen oder Weibchen
Wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
War' Seligkeit für mich!
Dann schmeckte mir Trinken und Essen,
Dann könnt' ich mit Fürsten mich messen,
Des Lebens als Weiser mich freun
Und wie im Elysium sein.
Ein Mädchen oder Weibchen
Wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
War' Seligkeit für mich!
Ach, kann ich denn keiner von allen
Den reizenden Mädchen gefallen?
Helf eine mir nur aus der Not,
Sonst gräm ich mich wahrlich zu Tod.
Ein Mädchen oder Weibchen.
Wünscht Papageno sich!
O so ein sanftes Täubchen
Wär 'Seligkeit für mich!
Wird keine mir Liebe gewähren,
So muß mich die Flamme verzehren!
8 (25).JPG
Das alte Weib (tanzend und sich dabei auf einen Stock stützend,
kommt von rechts und tritt Papageno zur Linken)

Weib
Da bin ich schon, mein Engel!
8 (26).JPG
Papageno (dreht sich um)
Du hast dich meiner erbarmt?
Weib
Ja, mein Engel!
8 (27).JPG
Papageno
Das ist mein Glück!
Weib
Und wenn du mir versprichst, mir ewig treu zu bleiben,
dann sollst du sehen, wie zärtlich dein Weibchen dich lieben wird.
Papageno
Ei, du zärtliches Närrchen!
Weib
Oh, wie will ich dich umarmen, dich liebkosen, dich an mein Herz drücken.
Papageno
Auch ans Herz drücken?
Weib
Komm, reich mir zum Pfand unsers Bundes deine Hand.
8 (28).JPG
Papageno
Nur nicht so hastig, lieber Engel! So ein Bündnis braucht
doch auch seine Überlegung.
Weib
Papageno, ich rate dir, zaudre nicht. Deine Hand, oder
du bist auf immer hier eingekerkert?
Papageno
Eingekerkert?
Weib
Wasser und Brot wird deine tägliche Kost sein. Ohne Freund, ohne Freundin
mußt du leben und der Welt auf immer entsagen.
Papageno
Wasser trinken? Der Welt entsagen? Nein, da will ich doch lieber eine Alte nehmen als gar keine.
Nun, da hast du meine Hand mit der Versicherung, daß ich dir immer getreu bleibe,
(für sich)
solang ich keine Schönere sehe.
8 (29).JPG
Weib
Das schwörst du?
Papageno
Ja, das schwör ich!
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Moriana
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Re: Die Zauberflöte

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 12:25

Weib (verwandelt sich in ein. junges Weib, welches gekleidet ist wie Papageno)
8 (30).JPG
Papageno
Pa-Pa- Papagena!
(Er will sie umarmen.)
Sprecher (tritt schnell zwischen beide und nimmt sie hastig bei der Hand)
Fort mit dir, junges Weib, er ist deiner noch nicht würdig.
8 (31) Deiner nicht würdig.JPG
(Er schleppt sie weg, Papageno will nach.)
Zurück, sag ich, oder zittre!
Papageno
Eh' ich mich zurückziehe, soll die Erde mich verschlingen.
8 (32) Papagena.JPG
(Er sinkt hinab.)
O ihr Götter!
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Re: Die Zauberflöte -9. Bild Palmgarten

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 12:54

Die drei Knaben
Bald prangt, den Morgen zu verkünden,
Die Sonn' auf goldner Bahn.
Bald soll der Aberglaube schwinden,
Bald siegt der weise Mann.
O holde Ruhe, steig hernieder,
Kehr in der Menschen Herzen wieder;
Dann ist die Erd' ein Himmelreich
Und Sterbliche den Göttern gleich.
9. Garten (1).JPG
Erster Knabe
Doch seht, Verzweiflung quält Paminen.
9. Garten (2).JPG
Zweiter und dritter Knabe
Wo ist sie denn?
9. Garten (3).JPG
Erster Knabe
Sie ist von Sinnen.
Die drei Knaben
Sie quält verschmähter Liebe Leiden.
Laßt uns der Armen Trost bereiten!
Fürwahr, ihr Schicksal geht uns nah!
O wäre nur ihr Jüngling da! -
Sie kommt, laßt uns beiseite gehn,
Damit wir, was sie mache, sehn.
9. Garten (4).JPG
Pamina (zum Dolch)
Du also bist mein Bräutigam?
Durch dich vollend ich meinen Gram.
9. Garten (5).JPG
Die Knaben (beiseite)
Welch dunkle Worte sprach sie da?
Die Arme ist dem Wahnsinn nah.
Pamina
Geduld, mein Trauter, ich bin dein; Bald werden wir vermählet sein.
9. Garten (6).JPG
Die Knaben (treten näher)
Wahnsinn tobt ihr im Gehirne;
Selbstmord steht auf ihrer Stirne.
(Zu Pamina.)
Holdes Mädchen, sieh uns an!
9. Garten (7).JPG
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Re: Die Zauberflöte

Beitrag von Moriana » Samstag 28. Oktober 2017, 13:01

Pamina
Sterben will ich, weil der Mann,
Den ich nimmermehr kann hassen,
Seine Traute kann verlassen.
(Den Dolch erhebend.)
Dies gab meine Mutter mir.
Die Knaben
Selbstmord strafet Gott an dir.
Pamina
Lieber durch dies Eisen sterben,
Als durch Liebesgram verderben.
Mutter, durch dich leide ich,
Und dein Fluch verfolget mich.
Die Knaben
Mädchen, willst du mit uns gehn?
Pamina
Ha, des Jammers Maß ist voll!
Falscher Jüngling, lebe wohl!
Sieh, Pamina stirbt durch dich:
Dieses Eisen töte mich.
(Sie holt mit der Hand aus, um sich zu erstechen.)
Die Knaben (treten, zwei von rechts, einer links, zu Pamina vor und entreißen ihr den Dolch)
9. Garten (8).JPG
Ha, Unglückliche, halt ein!
Sollte dies dein Jüngling sehen,
Würde er vor Gram vergehen;
Denn er liebet dich allein.
Pamina (erholt sich)
Was? Er fühlte Gegenliebe
Und verbarg mir seine Triebe,
Wandte sein Gesicht von mir?
Warum sprach er nicht mit mir?
Die Knaben
Dieses müssen wir verschweigen,
Doch, wir wollen dir ihn zeigen!
Und du wirst mit Staunen sehn,
Daß er dir sein Herz geweiht
Und den Tod für dich nicht scheut.
Pamina
Führt mich hin, ich möcht ihn sehen.
9. Garten (9).JPG
Die Knaben
Komm, wir wollen zu ihm gehen.
9. Garten (10).JPG
Alle vier
Zwei Herzen, die von Liebe brennen,
Kann Menschenohnmacht niemals trennen.
Verloren ist der Feinde Müh';
Die Götter selbst beschützen sie.
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