Nach Motiven des gleichnamigen Romans von Virginia Woolf. Text frei nach Joanne K. Rowlings Buch „Harry Potter und der Feuerkelch“.
Urania, die Nekromantin
Nosis Oheim – der Gevatter – war gekommen und auch Ulya, die Wüstenläuferin. Gemeinsam begingen sie Nosis Wiedererstehung. Urania, die Empuse, war in der Zwischenzeit eine mächtige Nekromantin geworden. Nosis Rückkehr sollte ihr Meisterstück werden. Sie war sehr angespannt, denn es durfte ihr kein Fehler unterlaufen. Zu viel hing davon ab, dass sie erfolgreich war. Sie musste alles richtig machen. Sie hatte nur eine einzige Chance!
Bei Einbruch der Nacht hatten sie die alte Totenstadt von Glasgow aufgesucht und inmitten der verwitterten Grabsteine und Mausoleen das Kabinett der Nekromanten aufgestellt. Dann hatte Urania das Wasser des Lebens, das Ulya von ihrem Himmelsritt mitgebracht hatte, unter dem wachsamen Auge des Todes als erste Ingredienz in das Glaskabinett gefüllt.
Nosferatus Seele
Als nächste Zutat kam Nosis Seele in das Kabinett. Ein letztes Mal war sie von ihrem Wirtskörper getrennt worden. Sie war ganz klein, wie ein schlaffer Sack zusammengesunken und besaß nicht mehr als die Größe eines Kindes. Die Seele war haarlos und die Arme und Beine waren dünn und wirkten zerbrechlich. Haut war nicht zu sehen und der Schädel war nicht menschlich. Die Seele schien fast gänzlich hilflos: Die dürren Ärmchen schlang sie um Uranias Hals und die Nekromantin hob das schlaffe, bleiche Etwas zum Rand des Glaskabinetts hoch. Behutsam tauchte Urania Nosis Seele in das Wasser des Lebens ein. Ein paar Funken tanzten müde über dem Kabinett. Die Seele versank und Urania begann mit ihren Beschwörungen.
Die Gebeine der Vorfahren
Dann kamen die Gebeine der Vorfahren zum Einsatz: Das Klicky-Gestell des legendären Königs hatte Urania zu feinem Knochenmehl zermahlen lassen. Die Gesellinnen der Black Mill of Witchcraft in Houghton (England) hatten das für sie erledigt. Ein schmaler Staubwirbel stieg durch Uranias Zauberformeln auf und rieselte dann sanft auf das Glaskabinett nieder. Als der Knochenmehlstaub die Wasseroberfläche berührte teilte sich diese unter scharfem Zischen, Funken stoben kreuz und quer aus dem Kabinett und im Inneren hob ein knochenweiß-gleißendes Pulsieren an.
Das Fleisch des Dieners
Als nächstes fiel unter Uranias Zaubersprüchen etwas undefinierbares Schwarzes in das Kabinett. Das war der Wirtskörper, den Urania tagelang im Kosmischen Ofen in der Star Chamber von der Westminster School of Wizardry (London Netherworld) dörren hatte lassen. Sämtliche Flüssigkeit war ihm durch diese Prozedur entzogen worden. Mit einem Brechreiz erregenden Platschen tauchte der Titantenleib ein, versank sogleich und schlug dumpf auf dem Boden des Glaskabinetts auf. Das Gebräu trübte und dickte sich weiter ein, wurde fleischschwarz und bildete Blasen, die an der Oberfläche träge platzten.
Das Blut des Feindes
Saltires Blut hatte Urania im Labor des Ministry of Sorcery in Oxford pulverisieren lassen. Dieses gelangte ebenfalls in das Glaskabinett zu den anderen Zutaten. Sofort nahm das Gebräu im Kabinett eine blutrote Farbe an und es wurde wieder dünnflüssiger. Nun war Uranias Arbeit getan.
In dem Glaskabinett brodelte es und rote Funken stieben gen Himmel - so blendend hell, dass alles andere ringsum in samtene Schwärze getaucht wurde. Zuerst geschah nichts und Urania glaubte schon, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Schließlich erlosch auch noch das Funkengestiebe über dem Glaskabinett …
Coda
Endlich stieg weißer Dampf in dichten Schwaden auf, sodass lange Zeit niemand in dem weißen Nichts sehen konnte, was vor sich ging … Dann aber gewahrten sie durch den Nebel hindurch den dunklen Umriss eines Menschen.
Langsam stieg aus dem Inneren des Glaskabinetts die erstarkte Vampirin empor. Nosferatu war wiedererstanden und Urania unendlich erleichtert. Sie war erfolgreich gewesen!
FORTSETZUNG FOLGT!
P. S. Der Wirtskörper des Wiedergängers war weiblich gewesen. Merke: Lass dich nie mit den Dunklen Mächten ein!

OST 1: Frank Sinatra - Witchcraft.
OST 2: Fleetwood Mac - Black Magic Woman.
OST 3: Depeche Mode - Black Celebration.