Endlich erreichen wir unser Etappenziel Irkutsk.


Die Stadt erscheint schöner als gedacht. Aber uns ist jetzt nicht nach Sehenswürdigkeiten, wir wollen nur so schnell wie möglich ins Hotel.

Als wir uns dem Hotel nähern, hören wir schon von Weitem Gesang: "Kalinka, Kalinka..."
https://www.youtube.com/watch?v=lOfvkmJ7AR0


Beim Aussteigen sehen wir, dass ein Kosakenchor zu unserer Begrüßung singt.


Nachdem sie das Lied beendet haben, kommt eine Kosakin auf uns zu: "Herzlich willkommen in unsere scheene Stadt Irkutsk! Wir winschen freeliche Aufenthalt!"


"Aber erst einmal kommen mit, geben Essen. Zwiebelbrot und Pelmeni in Suppe und natirlich Wodka. Nastrowje!"


Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Wir stürmen das Buffet und füllen uns die Teller mit russischen Spezialitäten. Dabei sind wir keineswegs die ersten. Die meisten anderen Rallyeteams sind ebenfalls bereits eingetroffen und tun sich schon am Buffet gütlich.


Wir gesellen uns zu Floranja und Knusperkeks und erzählen uns gegenseitig von unseren Erlebnissen.


Unterdessen fangen die Kosaken an zu tanzen.


Die Stimmung wirkt ansteckend und so gesellen sich auch Özkan und Ayshe sowie Möhrchen und Kiki.

Conrad ist von den Pelmeni zum Wodka übergegangen. Er beginnt eine technische Diskussion mit Jenny Sunflower und einem Alien. Schwiegermons... beteiligt sich ebenfalls, sie behauptet, sich sogar mit Raumfahrttechnik auszukennen.


Da tanze ich lieber! Der Kreis der Tänzer wird immer größer und die Stimmung steigt.


Der Wodkapegel steigt ebenfalls, so sehr, dass am Ende sogar Conrad mit Mons... tanzt.



Ende von Etappe VII

Etappe VIII - Von Irkutsk zum Denali

In der Nacht gibt es einen gewaltigen Wetterumschwung. Die Temperatur steigt von Minus 15°C auf 4° Plus und es geht ein gewaltiger Wolkenbruch nieder. Die oberste Schicht des Permafrostbodens taut auf. Die tieferen Schichten dagegen bleiben gefroren und verhindern das Versickern des Regenwassers. Und das bedeutet: Matsch, Matsch und nochmal Matsch! Wie gut, dass wir fliegen können!
Trotzdem ist nun äußerste Eile geboten! Wer weiß, welche Kapriolen das Klima sonst noch schlägt. Wir müssen alles wagen und wählen die kürzeste Route, ganz eng am RING OF FIRE entlang, um die Große Eiskugel schnell zurück zum Denali zu bringen.


Sehr weit kommen wir allerdings nicht. Schon nach wenigen Stunden landet Conrad zwischen irgendwelchen Ruinen...


... und steigt aus dem Düsenschweber.
"He, was hast du vor?" protestiere ich. "Wir wollen doch auf dem schnellsten Weg zum Denali."
"Dies sind die Ruinen der Militärbasis Wladirostrot. Hier könnten noch interessante Dinge rumliegen, die ich zum Basteln brauchen kann."
"Geht's noch?! Das Weltklima kippt und du denkst ans Basteln???"


"Schau mal, eine alte Kalaschnikow von 1988! Nur teilweise verrostet! Was man damit noch alles machen kann!" jubelt Conrad wie ein kleines Kind an Weihnachten.


"Und dann das da erst! Eine echte Ballerleika! Ob die wohl noch schießt?"
"Du willst jetzt nicht im Ernst dieses Riesending hier abfeuern? Damit alarmierst du sämtliche Fuegos im Umkreis von 2000 km. von der russischen Militärpolizei ganz zu schweigen. Ich glaube nicht, dass die es spaßig finden, wenn du hier in alten Militaria rumschnüffelst," versuche ich zu warnen.


Aber Conrad stellt sich taub und dreht die Ballerleika in die andere Richtung.


Dann richtet er das Monsterteil liebevoll auf eine alte Zielscheibe aus.
Meine Proteste verhallen ungehört. Die Krähe auf der Vogelscheuche scheint sich kaputtzulachen.


Dann schießt Conrad die Ballerleika ab. Ein Funkenregen stiebt auf und es macht "Ptsch!". Mehr passiert nicht. Vermutlich war gar keine Kugel darin. Oder das alte Teil hatte eine Fehlzündung.

Die Druckwelle reißt der Vogelscheuche den Hut vom Kopf. Dieser bleibt durchlöchert auf der Erde liegen. Die Krähe fliegt mit einem lauten "Kra Kraaa" auf die Palisade.
Aber mehr passiert zum Glück nicht.


Aber dann bückt sich die Vogelscheuche und hebt ihren Hut auf. Dabei murmelt sie etwas, das so ähnlich klingt wie "Hat man denn nirgends seine Ruhe? Der Hut war ganz neu! Immer diese verd. Touristen!"
Hähhh??? Habe ich jetzt eine Haluzination???


Dann steht die Vogelscheuche wieder still. Vermutlich habe ich mir das alles nur eingebildet.


Conrad ist jetzt endlich beriet zur Weiterreise. Er nimmt noch die alte Kalaschnikow und dann geht's los.


Wir fliegen jetzt über die Halbinsel Kamtschatka. Hier schiebt sich die pazifische Erdplatte in breiter Front von Osten mit einer Geschwindigkeit von acht bis zehn Zentimetern pro Jahr unter den Rand des Westteils der nordamerikanischen Platte. So kommt es, dass im Osten immer neue Vulkanrücken entstehen. Zur Zeit gibt es 29 aktive Vulkane (von mehr als 160 insgesamt) und viele Geysire. Jährlich brechen im Durchschnitt sechs der Vulkane aus.
"Bist du sicher, dass wir hier entlangfliegen sollten? Hier könnte jeden Augenblick Flammbada aus einem Vulkan springen."
"Ich denke mal, hier dürfte es Flammbada zu nass sein, mit den ganzen Geysiren," meint Conrad. Hoffen wir mal, dass er Recht behält.


Vorerst bleibt alles ruhig. Das einzige Wesen, das wir für lange Zeit sehen, ist ein Kamtschatka Bär.


Später sehen wir ein ganzes Rudel Bären auf einmal. Hier scheint es Lachse zu geben.


"Schau mal dieser Geysir hier. Der sieht doch recht einladend aus. Ob wir uns ein Bad gönnen sollten?" fragt Conrad.
"Lieber nicht. Wir haben schon genug Zeit in Wladirostrot verloren. Außerdem bin ich mir immer noch nicht sicher, ob Flammbada wirklich das Wasser scheut. Geysire und Vulkane hängen schließlich zusammen. Und selbst wenn, denk an die vielen Bären! Hier ist es nicht ungefährlich!"
Diesmal hört Conrad zum Glück auf mich und wir fliegen weiter.

Wir haben die Inselkette der Aleuten erreicht und fliegen diese entlang in Richtung Alaska.


"Schau, dies ist der Mount Cleveland. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Kette. Die Ureinwohner verehrten ihn als Gott des Feuers," erklärt Conrad.


In diesem Moment lodern auf und am Vulkan Flammen auf.


Es sind Flammbada und ihre Spießgesellen! Schnell zücken wir die neuen Waffen, die Conrad in Shangri La gebaut hat.


Flammbada und die Fuegos schießen mit Feuerkugeln. Wir antworten mit Wasser und Eis. Allerdings vermissen wir das Würfelquallengift und den Unwahrscheinlichkeitsfaktor.


KAWUMMMM!!! PLATSCH!!! Der Düsenschweber wird von einer Feuersalve getroffen und kentert. Wir fallen ins Wasser!

den
Mühsam ziehen wir uns auf den brennen Schweber.


Während Conrad das Feuer der Fuegos erwidert, lösche ich die Flammen des Düsenschwebers.

Also ich muss mal sagen, Deine Landschaften, die Du da baust, sehen immer so genial aus und sind den tatsächlichen Lanschaften immer so ähnlich. Das bewundere ich jedes Mal aufs Neue!

Hi Artona,

kann mich da nur anschliessen. schön wie du deine Tücher einsetzt!

Aber kaum habe ich einen Brandherd gelöscht, brennt es an einer anderen Stelle. Innerlich verfluche ich Kommissar Holm, der die wesentlich besseren alten Gewehre konfisziert hat.


Beim Gedanken an den Kommissar fällt mir die Wunderlampe wieder ein, mit dem man den zuständigen Genius Loci rufen kann. Hoffnungsvoll reibe ich daran. Ob ich damit Magmarat Feurich rufen kann? Wird er uns helfen?


Tatsächlich! Hinter Flammbada lodert eine weitere Flamme auf.


Es ist Feurich!
"Doña Flammbada, Sie haben den Vorgaben Ihrer Abmahnung zuwidergehandelt und haben Ihre Angriffe auf die Eiswesen und deren Verbündete fortgesetzt. Außerdem haben Sie Ihren eigenen Vulkan weiterhin vernachlässigt. Deshalb entziehe ich Ihnen mit sofortiger Wirkung die Verwaltung des Monte Burney. Außerdem nehme ich Sie hiermit in Untersuchungshaft. Alles was Sie ab jetzt sagen, kann nach Paragraph 345 c gegen Sie verwendet werden."
Und zum allerersten Mal erlebe ich Flammbada sprachlos.


Während die Fuegos als Flammen im Gestein des Vulkans verschwinden, lassen wir erleichtert Waffen und Wunderlampe sinken. Das ist gerade noch mal gut gegangen!


Aber leider ist der Düsenschweber beim Kampf kaputtgegangen. Und so bleibt uns nichts Anderes übrig, als nach Kamtschka zurückzupaddeln, nass wie wir sind.

Ich habe das Gefühl, das es noch weitreichende Konsequenzen in der Magmaverwaltung geben wird.

@Ischade und Aine, danke für das Lob!

Eure Bilder sind aber auch immer toll!



... Das ist natürlich noch nicht das Ende. Wir werden noch unter der Dusche singen, den Denali erreichen und die Kugel retten. Den Sieg feiern und sehen, was aus Flammbada wird. Aber mehr schaffe ich heute nicht mehr, auch wenn heute Abgabeschluss ist.
Ich hoffe, auch für eine halbe Etappe noch ein paar Punkte zu bekommen...

Tja, deine Vorlage der Vulkanbüroratie konnte ich einfach nicht liegenlassen.

Immer noch nass und völlig durchgefroren erreichen wir Kamtschka und ziehen den Düsenschweber an Land. Dabei stellen wir fest, dass wir genau im Tal der Geysire gelandet.


Unsere Ankunft erschreckt zwei riesige Kamtschatkabären, die das Fischen sein lassen und sich lieber erst einmal in Sicherheit bringen.


Da Flammbada verhaftet wurde, wagen wir es, ein Lagerfeuer anzuzünden. Oh, was tut die Wärme gut!


Dann suche ich im Gepäck nach trockener Kleidung und Zutaten für eine warme Mahlzeit. Conrad testet unterdessen die Temperatur eines Geysirs. "Herrlich, beste Badetemperatur," freut er sich. "Genau das, was wir jetzt brauchen!"

Schnell schlüpft Conrad aus den nassen Klamotten und steigt in den Geysir.
"Wasser ist zum Waschen da..." beginnt er lautstark zu singen. "...Hupheidi und heißsaßa! Auch zum Zähne puhutzen, kann man es benuhutzen..."
https://www.youtube.com/watch?v=OQo14lK09Xg
Hilfe! Warum nur habe ich keine Ohrotaps mitgenommen?


Endlich macht Conrad eine Singpause. Ich überlege schon, ob ich ihm im warmen Wasser Gesellschaft leisten soll, da sehe ich, wie einer der Bären sich vorsichtig anschleicht. Offensichtlich testet er, ob die Luft wieder rein ist.


Ich will gerade Conrad vor dem Bären warnen, da beginnt er mit der nächsten Strophe:
"Wasser mag der Conrad sehr, jodelü und holleröh, ist es warm, dann noch viel mehr, fallera und heißaßa!"


Da bäumt sich der Bär mit einem entsetzten Knurren auf...


...und macht sich dann panisch aus dem Staub. Offensichtlich haben Bären ein sehr feines Gehör.


Da ich mir nun sicher bin, dass sich kein Bär so schnell wieder hertrauen wird, wage auch ich mich ins heiße Wasser. Was für eine Wohltat! Dafür ertrage ich sogar Conrads Gesang.