Die zwei Geharnischten
Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden,
Wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden;
Wenn er des Todes Schrecken überwinden kann,
Schwingt er sich aus der Erde himmelan.
Erleuchtet wird er dann imstande sein,
Sich den Mysterien der Isis ganz zu weihn. Tamino
Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln,
Den Weg der Tugend fortzuwandeln.
Schließt mir die Schreckenspforten auf,
Ich wage froh den kühnen Lauf. Pamina verborgen
Tamino, halt! Ich muß dich sehn.
Tamino
Was hör ich? Paminens Stimme?
Die Geharnischten
Ja, ja, das ist Paminens Stimme.
Tamino
Wohl mir, nun kann sie mit mir gehn,
Nun trennet uns kein Schicksal mehr,
Wenn auch der Tod beschieden wär'!
Die Geharnischten
Wohl dir, nun kann sie mit dir gehn,
Nun trennet euch kein Schicksal mehr,
Wenn auch der Tod beschieden wär'!
Tamino
Ist mir erlaubt, mit ihr zu sprechen?
Die Geharnischten
Dir ist erlaubt, mit ihr zu sprechen!
Tamino
Welch' Glück, wenn wir uns wiedersehn.
Die Geharnischten
Welch Glück, wenn wir euch wiedersehn.
Tamino und die Geharnischten.
Froh Hand in Hand in Tempel gehn.
Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut,
Ist würdig und wird eingeweiht. Pamina (Tamino umarmend)
Tamino mein! O welch ein Glück!
Tamino
Pamina mein! O welch ein Glück!
(Er zeigt nach den beiden Felsenhöhlen.)
Hier sind die Schreckenspforten,
Die Not und Tod mir dräun.
Pamina
Ich werde aller Orten.
An deiner Seite sein.
Ich selbsten führe dich,
Die Liebe leitet mich!
(Sie nimmt ihn bei der Hand.)
Sie mag den Weg mit Rosen streun,
Weil Rosen stets bei Dornen sein.
Spiel du die Zauberflöte an;
Sie schütze uns auf unsrer Bahn.
Es schnitt in einer Zauberstunde
Mein Vater sie aus tiefstem Grunde
Der tausendjähr'gen Eiche aus
Bei Blitz und Donner, Sturm und Braus.
Nun komm und spiel die Flöte an,
Sie leite uns auf grauser Bahn. Tamino und Pamina
Wir wandeln durch des Tones Macht
Froh durch des Todes düstre Nacht!
Die Geharnischten
Ihr wandelt durch des Tones Macht
Froh durch des Todes düstre Nacht!