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Fredeswind
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von Fredeswind » Samstag 4. August 2018, 10:24
Moriana hat geschrieben:Schönes Märchen aber für diese Tage das falsche.
Das Märchen wo diser Vers drin vorkommt würde jetzt besser passen
Dunst ist die Welle
Staub ist die Quelle
Stumm sind die Wälder
Feuermann tanzet über die Felder!
Nimm dich in acht!
Eh du erwacht,
Holt dich die Mutter
Heim in die Nacht!
wie heißt das Märchen?
Da hast du allerdings sehr recht! Das Märchen würde gerade hervorragend passen:
"Die Regentrude" von Theodor Storm
Ein wundervolles Kunstmärchen, aber schwer zu fotografieren.
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Fredeswind
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von Fredeswind » Samstag 4. August 2018, 10:25
Schoko-Queen hat geschrieben:Liebe Fredeswind,
ich bin sehr neugierig, wie das Märchen "Marienkind" weitergeht. Ich kenne dieses nicht.
Ich hoffe, dass das Mädchen doch noch ihren Platz im Leben findet.
Lieben Gruß,
Schoko-Queen
Das wirst du gleich lesen können.
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Fredeswind
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von Fredeswind » Samstag 4. August 2018, 10:28
Nicht lange, so zerrissen seine Kleider. Sobald dann die Sonne wieder warm schien, ging es heraus und setzte sich vor den Baum, und seine langen Haare bedeckten es von allen Seiten wie ein Mantel. So saß es ein Jahr nach dem andern und fühlte den Jammer und das Elend der Welt.
Einmal, als die Bäume wieder in frischem Grün standen, jagte der König des Landes in dem Wald und verfolgte ein Reh, und weil es in das Gebüsch geflohen war, das den Waldplatz einschloss, stieg er vom Pferd, riss das Gestrüppe auseinander und hieb sich mit seinem Schwert einen Weg.
Als er endlich hindurchgedrungen war, sah er unter dem Baum ein wunderschönes Mädchen sitzen, das saß da und war von seinem Haar bis zu den Fußzehen bedeckt. Er stand still und betrachtete es voll Erstaunen, dann redete er es an und sprach: „Wer bist du? Warum sitzest du hier in der Einöde?“
Es gab aber keine Antwort, denn es konnte seinen Mund nicht auftun. Der König sprach weiter: „Willst du mit mir aufs Schloss gehen?“ Da nickte es nur ein wenig mit dem Kopf. Der König nahm es auf seinen Arm, trug es auf sein Pferd und ritt mit ihm heim.
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von Fredeswind » Samstag 4. August 2018, 10:31
Als er auf das königliche Schloss kam, ließ der ihm schöne Kleider anziehen und gab ihm alles im Überfluss. Und ob es gleich nicht sprechen konnte, so war es doch schön und holdselig, dass er es von Herzen lieb gewann, und es dauerte nicht lange, vermählte er sich mit ihm.
Als etwa ein Jahr verflossen war, brachte die Königin einen Sohn zur Welt. Darauf in der Nacht, wo sie allein in ihrem Bette lag, erschien ihr die Jungfrau Maria und sprach: „Willst du die Wahrheit sagen und gestehen, dass du die verbotene Tür aufgeschlossen hast, so will ich deinen Mund öffnen und dir die Sprache wiedergeben: verharrst du aber in der Sünde und leugnest hartnäckig, so nehme ich dein neugebornes Kind mit mir.“
Da war der Königin verliehen zu antworten, sie blieb aber verstockt und sprach: „Nein, ich habe die verbotene Tür nicht aufgemacht“, und die Jungfrau Maria nahm das neugeborene Kind und verschwand damit.
Am andern Morgen, als das Kind nicht zu finden war, ging ein Gemurmel unter den Leuten, die Königin wäre eine Menschenfresserin und hätte ihr eigenes Kind umgebracht. Sie hörte alles und konnte nichts dagegen sagen, der König aber wollte es nicht glauben, weil er sie so lieb hatte.
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von Fredeswind » Samstag 4. August 2018, 10:33
Nach einem Jahr gebar die Königin wieder einen Sohn. In der Nacht trat auch wieder die Jungfrau Maria zu ihr herein und sprach: „Willst du gestehen, dass du die verbotene Türe geöffnet hast, so will ich dir dein Kind wiedergeben und deine Zunge lösen: verharrst du aber in der Sünde und leugnest, so nehme ich auch dieses neugeborne mit mir.“
Da sprach die Königin wiederum: „Nein, ich habe die verbotene Türe nicht geöffnet“, und die Jungfrau nahm ihr das Kind aus den Armen weg und mit sich in den Himmel.
Am Morgen, als das Kind abermals verschwunden war, sagten die Leute ganz laut, die Königin hätte es verschlungen, und des Königs Räte verlangten, dass sie sollte gerichtet werden. Der König aber hatte sie so lieb, dass er es nicht glauben wollte, und befahl den Räten bei Leibes- und Lebensstrafe, nicht mehr darüber zu sprechen.
Im nächsten Jahr gebar die Königin ein schönes Töchterlein, da erschien ihr zum drittenmal nachts die Jungfrau Maria und sprach: „Folge mir.“ Sie nahm sie bei der Hand und führte sie in den Himmel, und zeigte ihr da ihre beiden ältesten Kinder, die lachten sie an und spielten mit der Weltkugel.
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von Fredeswind » Samstag 4. August 2018, 10:36
Als sich die Königin darüber freute, sprach die Jungfrau Maria: „Ist dein Herz noch nicht erweicht? Wenn du eingestehst, dass du die verbotene Tür geöffnet hast, so will ich dir deine beiden Söhnlein zurückgeben.“ Aber die Königin antwortete zum drittenmal: „Nein, ich habe die verbotene Tür nicht geöffnet.“ Da ließ sie die Jungfrau wieder zur Erde hinabsinken und nahm ihr auch das dritte Kind.
Am andern Morgen, als es ruchbar ward, riefen alle Leute laut: „Die Königin ist eine Menschenfresserin, sie muss verurteilt werden!“ Der König konnte seine Räte nicht mehr zurückweisen. Es ward ein Gericht über sie gehalten, und weil sie nicht antworten und sich nicht verteidigen konnte, ward sie verurteilt, auf dem Scheiterhaufen zu sterben.
Das Holz wurde zusammengetragen, und als sie an einen Pfahl festgebunden war und das Feuer ringsumher zu brennen anfing, da schmolz das harte Eis des Stolzes und ihr Herz ward von Reue bewegt, und sie dachte: „Könnt ich nur noch vor meinem Tode gestehen, dass ich die Tür geöffnet habe,“ da kam ihr die Stimme, dass sie laut ausrief: „Ja, Maria, ich habe es getan!“ Und alsbald fing der Himmel an zu regnen und löschte die Feuerflammen.
Über ihr brach ein Licht hervor, und die Jungfrau Maria kam herab und hatte die beiden Söhnlein zu ihren Seiten und das neugeborene Töchterlein auf dem Arm. Sie sprach freundlich zu ihr: „Wer seine Sünde bereut und eingesteht, dem ist sie vergeben“, und reichte ihr die drei Kinder, löste ihr die Zunge und gab ihr Glück für das ganze Leben.
ENDE
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von DEVNUSOM » Dienstag 11. September 2018, 12:36
Sei gegrüßt,
war das nicht der Bärenhäuter?
Bin auf jeden Fall schon auf die Umsetzung gespannt.
Gehabe Dich wohl.
gez. DEVNUSOM
GOTT spielt in meinem Leben keine Rolle - er führt Regie !!!
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von Fredeswind » Dienstag 11. September 2018, 18:07
DEVNUSOM hat geschrieben:Sei gegrüßt,
war das nicht der Bärenhäuter?
Bin auf jeden Fall schon auf die Umsetzung gespannt.
Gehabe Dich wohl.
gez. DEVNUSOM
Sei auch gegrüßt,
gute Idee, aber danebengetappt, den hatten wir leider schon!
DANKE für`s Mitraten!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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von Fredeswind » Donnerstag 13. September 2018, 09:38
Hat keiner eine Idee, welches Märchen es sein könnte?
Ich seh schon, das wird hier nichts mehr. Na ja, ist ja auch eher unbekannt.
Ich verrate es euch. Es ist das Märchen:
'Der Eisenofen'
LG von der Märchenfee Fredeswind
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von Fredeswind » Donnerstag 13. September 2018, 09:42
Der Eisenofen
(frei nach den Brüdern Grimm)
Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat, ward ein Königssohn von einer alten Hexe verwünscht, dass er im Walde in einem großen Eisenofen sitzen sollte. Da brachte er viele Jahre zu, und konnte ihn niemand erlösen.
Einmal kam eine Königstochter in den Wald, die hatte sich irre gegangen und konnte ihres Vaters Reich nicht wiederfinden; neun Tage war sie so herumgegangen und stand zuletzt vor dem eisernen Kasten.
Da kam eine Stimme heraus und fragte sie: „Wo kommst du her, und wo willst du hin?“ Sie antwortete: „Ich habe meines Vaters Königreich verloren und kann nicht wieder nach Haus kommen.“
Da sprach es aus dem Eisenofen: „Ich will dir wieder nach Hause verhelfen, und zwar in einer kurzen Zeit, wenn du willst unterschreiben zu tun, was ich verlange. Ich bin ein größerer Königssohn als du eine Königstochter, und ich will dich heiraten.“
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von Fredeswind » Donnerstag 13. September 2018, 09:45
Da erschrak sie und dachte: „Lieber Gott, was soll ich mit dem Eisenofen anfangen!“ Weil sie aber gerne wieder zu ihrem Vater heim wollte, unterschrieb sie sich doch zu tun, was er verlangte. Er sprach aber: „Du sollst wiederkommen, ein Messer mitbringen und ein Loch in das Eisen schrappen.“
Dann gab er ihr jemand zum Gefährten, der ging nebenher und sprach nicht; er brachte sie aber in zwei Stunden nach Haus. Nun war große Freude im Schloss, als die Königstochter wiederkam, und der alte König fiel ihr um den Hals und küsste sie.
Sie war aber sehr betrübt und sprach: „Lieber Vater, wie es mir gegangen hat! Ich wäre nicht wieder nach Haus gekommen aus dem großen wilden Walde, wenn ich nicht wäre bei einem eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müssen dafür unterschreiben, dass ich wollte wieder zu ihm zurückkehren, ihn erlösen und heiraten.“
Da erschrak der alte König so sehr, dass er beinahe in eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur die einzige Tochter. Beratschlagten sie also, sie wollten die Müllerstochter, die schön wäre, an ihre Stelle nehmen.
Zuletzt geändert von
Fredeswind am Donnerstag 13. September 2018, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
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von Fredeswind » Donnerstag 13. September 2018, 09:49
Sie führten die hinaus, gaben ihr ein Messer und sagten, sie sollte an dem Eisenofen schaben. Sie schrappte auch vierundzwanzig Stunden lang, konnte aber nicht das geringste herabbringen. Wie nun der Tag anbrach, rief es in dem Eisenofen: „Mich deucht, es ist Tag draußen.“ Da antwortete sie: „Das deucht mich auch, ich meine, ich höre meines Vaters Mühle rappeln.“ „So bist du eine Müllerstochter, dann geh gleich hinaus und lass die Königstochter herkommen.“
Da ging sie hin und sagte dem alten König, der draußen wollte sie nicht, er wollte seine Tochter.
Da erschrak der alte König und die Tochter weinte. Sie hatten aber noch eine Schweinehirtentochter, die war noch schöner als die Müllerstochter, der wollten sie ein Stück Geld geben, damit sie für die Königstochter zum eisernen Ofen ginge. Also ward sie hinausgebracht.
Sie musste auch vierundzwanzig Stunden lang schrappen, brachte aber nichts davon.
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von Fredeswind » Donnerstag 13. September 2018, 09:57
Wie nun der Tag anbrach, rief es im Ofen: „Mich deucht, es ist Tag draußen.“ Da antwortete sie: „Das deucht mich auch, ich meine, ich höre meines Vaters Hörnchen tuten.“ „So bist du eine Schweinehirtentochter, geh gleich fort und lass die Königstochter kommen; und sag ihr, es sollt ihr widerfahren, was ich ihr versprochen hätte, und wenn sie nicht käme, sollte im ganzen Reich alles zerfallen und einstürzen und kein Stein auf dem andern bleiben.“
Als die Königstochter das hörte, fing sie an zu weinen; es war aber nun nicht anders, sie musste ihr Versprechen halten. Da nahm sie Abschied von ihrem Vater, steckte ein Messer ein und ging zu dem Eisenofen in den Wald hinaus.
Wie sie nun angekommen war, hub sie an zu schrappen, und das Eisen gab nach, und wie zwei Stunden vorbei waren, hatte sie schon ein kleines Loch geschabt. Da guckte sie hinein und sah einen so schönen Jüngling, ach, der glimmerte in Gold und Edelsteinen, dass er ihr recht in der Seele gefiel.
Nun, da schrappte sie noch weiter fort und machte das Loch so groß, dass er heraus konnte. Da sprach er: „Du bist mein und ich bin dein, du bist meine Braut und hast mich erlöst."
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von Fredeswind » Donnerstag 13. September 2018, 10:00
Er wollte sie mit sich in sein Reich führen, aber sie bat sich aus, dass sie noch einmal dürfte zu ihrem Vater gehen, und der Königssohn erlaubte es ihr, doch sollte sie nicht mehr mit ihrem Vater sprechen als drei Worte, und dann sollte sie wiederkommen.
Also ging sie heim, sie sprach aber mehr als drei Worte; da verschwand alsbald der Eisenofen und ward weit weg gerückt über gläserne Berge und schneidende Schwerter; doch der Königssohn war erlöst, und nicht mehr darin eingeschlossen.
Danach nahm sie Abschied von ihrem Vater und nahm etwas Geld mit, aber nicht viel, ging wieder in den großen Wald und suchte den Eisenofen, allein der war nicht zu finden. Neun Tage suchte sie, da ward ihr Hunger so groß, dass sie sich nicht zu helfen wusste, denn sie hatte nichts mehr zu leben.
Und als es Abend ward, setzte sie sich auf einen kleinen Baum und gedachte darauf die Nacht hinzubringen, weil sie sich vor den wilden Tieren fürchtete. Als nun Mitternacht herankam, sah sie von fern ein kleines Lichtchen und dachte: „Ach, da wäre ich wohl erlöst.“, stieg vom Baum und ging dem Lichtchen nach, auf dem Weg aber betete sie.