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Ich beginne mit:
Werte Leserschaft, ich heiße Quendel und bin ein Satyr. Ich leide unter Amnesie, d. h. ich kann mich nicht erinnern, woher ich komme und wohin ich gehe. Ich war plötzlich da und hatte zwei Pfeile im Köcher und einen Bogen. Für gewöhnlich haben Satyrn den Ruf, fürchterliche Wüstlinge zu sein. Zu meiner Verteidigung kann ich vorbringen: Für einen Satyr bin ich ziemlich jung (genaugenommen bin ich ein Satyrisk) und irgendwie will die allgemeine Doktrin bei mir nicht fruchten. Außerdem halte ich es da mehr mit James Bidgood ... Seit ich hier bin, lebe ich auf einem Gut, das - umgeben von Weinbergen - in den Midlands liegt. Ja, Wein und Satyrn, die gehören zusammen!
Ich soll das Weingut so schnell wie möglich verlassen. Die anderen Kellergeister haben sich über mich beschwert: Beim letzten Bacchanal habe ich wohl etwas über die Stränge geschlagen! Unter meinen Habseligkeiten haben sie das Foto einer Unbekannten gefunden. Sie haben die Fremde in South Beach ausfindig gemacht und sie gebeten, mich abzuholen. Ich befürchte, mit IHR ist nicht gut Kirschen essen ... Die Weintrauben sollen sauer werden auf dem gesamten Gut! Es liegt nun mal in der Natur der Sache: Wir Satyrn haben unsere eigene Art, die Dinge in Wald und Flur zu regeln. *Räusper* Ich habe vor der Fremden tatsächlich Angst. "Quendel, du bist ein richtiger Lausbub!", stellte die Fremde auf Deutsch fest, als sie mich abholte. Was soll ich sagen? Love at first sight. Xenia (sie hatte die Statur einer Amazone) sah in ihrem Minikleid einfach umwerfend aus und sie roch so gut. Und vor allem: Ihre wave braids passten tatsächlich zu meinen Hörnern. "Was siehst du mich so an?", wollte sie von mir wissen. "Ja, meine grauen Haare. Du hast mir keine Zeit gelassen, sie zu färben. Das werden wir schnellstmöglich ändern." Als wir später beim Coiffeur in South Beach saßen und warteten, bat ich Xenia: "Bitte tun Sie es nicht ..." "Was soll ich nicht tun, Quendel?", fragte sie. "Die Haare färben", meinte ich verlegen. "Na, DU bist gut!", erwiderte sie.
Rate mit: Wie wird sich Xenia entscheiden? Die Haare färben oder nicht färben - das ist hier die Frage. "Was für eine Bewandtnis hat es mit dem Kronen-Tattoo?", wollte ich wissen. "Seit dem August 2018 lebe ich in South Beach", gab Xenia zur Antwort. "Bereits im Mai d. J. hatten sich Kraki und ich uns getrennt. „Davor war ich seine old lady gewesen." "Du weißt doch, wer oder was eine old lady ist?", wollte Xenia wissen. Ich nickte. "Ich war Nosi(e) hörig – Nosi(e)?" Auch dieses Mal bejahte ich zu meiner eigenen Verwunderung. "Dann müssen Sie Urania sein?", hörte ich mich fragen. Xenia nickte. "Die bin ich", bestätigte sie. "Darf ich Sie auch weiterhin Xenia nennen?", hakte ich nach. "Das ist mir recht", zeigte sich die nicht mehr ganz so Unbekannte einverstanden. "Mein Leben in South Beach ist endlich selbstgestimmt."
"Deswegen das Tattoo?", fragte ich und Xenia nickte. "Ich stehe als Erzdiebin auf eigenen Beinen", antwortete Xenia. "Mit Nosi(e)s Konfusion im Juli 2022 war der allerletzte Schritt getan. Endlich frei. Eine old lady möchte ich nie wieder sein." "Das Bild von mir ist im Juli 2019 gemacht worden", erklärte Xenia. "Es ist bei der Eröffnung des Crown Casino & Resorts aufgenommen worden. "Es ist wunderschön … SIE sind wunderschön!", stammelte ich und Xenia lachte glockenhell. "Die zwei Pfeile?", erkundigte sich Xenia. "Der eine heißt LOVE. Der andere hat den Namen HATE“, erklärte ich. "Beide stammen aus meiner Zeit als Hilfscupido. Love sorgt für erste Verliebtheit. Hate steht für einen Anflug von Hass." Xenia nahm den Love-Pfeil an sich. "Was machen Sie da?", rief ich entgeistert. "Ich teste ihn aus", sprach Xenia und setze den Pfeil an. "Intrakardial nehme ich an?" Ich nickte. "Nicht!", erschrak ich als Xenia sich den Love-Pfeil mitten in ihr Herz bohrte. Dabei sah sie mich die ganze Zeit an. "Nicht mich!", wehrte ich mich weiterhin. "Dafür ist der Pfeil nicht gedacht." Zu spät! "Seltsam, keine Änderung!“, stellte Xenia fest. "Das kann nicht sein", erwiderte ich. "Die beiden Pfeile sind unfehlbar." "Nein, keine Änderung!", bestätigte Xenia abermals. Plötzlich stutzte ich. Kann es wirklich sein? Die Blicke von Xenias Black-Out-Augen trafen mich. "D … darf ich hoffen?", fragte ich sie. "Sie scherzen doch nicht mit mir?" "DU darfst hoffen, Quendel!", gab sie zurück. "Und jetzt komm' endlich zu mir ins Bett." Rate mit: Wird Quendel Xenias verlockendes Angebot annehmen? 
